Abschied - Joseph von Eichendorff
3. Strophe
2. Strophe
Da steht im Wald geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Wards unaussprechlich klar.
Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit!
1. Strophe
Gliederung
Allgemeines zum Dichter
4. Strophe
Inhalt
O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft'ge Welt,
Schlag noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!
- Allgemeines zu Eichendorff
- Inhalt
- Form
- Sprache
- Bezug zur Romantik
- weitere Werke
- Quellenangaben
- geboren am 10. 03. 1788 auf Schloss Lubowitz in Oberschlesien
- gestorben am 26. 11. 1857 in Schlesien
- entstammte katholischer Adelsfamilie
- Jurastudium in Halle (1805)
- Bildungsreise nach Paris und Wien (1808)
- Übersiedelung mit Familie nach Berlin (1831)
- stressiges Stadtleben
- Ausklang stellt Natur dar
- Flüchten in eine Traumwelt
- Natur als seelischer Halt
- lyrisches Ich spricht
Bald werd ich dich verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.
Aussage
Sprache
1. Strophe
2. Strophe
Form
- vom Schwärmen in die Traurigkeit
- gefesselt vom Alltag, vom Tristen
- Flucht in eine bessere Welt
Finde den Ausgleich zwischen Traumwelt und Realität!
- O und A beim Lesen auffallend
- Schlüsselwörter: Wald, Welt
- viele Adjektive
- ältere Sprache
- moderne Problematik
- 1 Satz über 4 Verse
- hypotaktisch
- 4 Strophen
- 8 Verse
- Kreuzreim
- Gegensätze (Traum-Realität)
- 140 Wörter
- 6 Sätze
- reine Reime, aber eine Ausnahme in 1. Strophe, Vers 1 und 3
Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit!
O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft'ge Welt,
Schlag noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!
3. Strophe
Da steht im Wald geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Wards unaussprechlich klar.
Bildlichkeit
Quellen
4. Strophe
Warum ein Gedicht der Romantik?
Weitere Werke des Dichters
- http://lyrik.antikoerperchen.de/joseph-von-eichendorff-abschied,textbearbeitung,9.html
- http://lyrik.antikoerperchen.de/joseph-von-eichendorff-abschied,textbearbeitung,232.html
- http://gutenberg.spiegel.de/autor/joseph-freiherr-von-eichendorff-142
Bald werd ich dich verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.
- Alliterationen und Anaphern ermöglichen leichtes Lesen
- Welt symbolisiert Fremde und Hektik
- Natur symbolisiert Ruhe und einen Zufluchtsort
- Herz symbolisiert Träger aller Lasten
- Leben leben oder in Traumwelt flüchten
- Sehnsucht nach anderen Welten: Traumwelten, erlebte Natur
- sehnsuchtsvoller, herumirrender Träumer (lyrisches Ich)
- Leben ist beruf- und haltlos
- Traumwelt bietet Halt
- entstanden 1810
- 1808: Die Zauberei im Herbst
- 1815: Ahnung und Gegenwart
- 1833: Dichter und ihre Gesellen
- 1833: Viel Lärmen um nichts
- 1835: Eine Meerfahrt
- 1837: Das Schloß Dürande
- 1839: Die Entführung
- 1841: Die Glücksritter