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Transcript

Andreas Gryphius: Morgen Sonnet

Morgen Sonnet

Andreas Gryphius (1637)

Das Gedicht

Marketing

Das

Gedicht

Die ewig helle Schar will nun ihr Licht verschlissen

Diane steht erblasst; die Morgenröte lacht

Den grauen Himmel an, der sanfte Wind erwacht

Und reizt das Federvolk den neuen Tag zu grüßen.

Das Leben dieser Welt eilt schon die Welt zu küssen

Und steckt sein Haupt empor, man sieht der Strahlen Pracht

Nun blinkern auf der See: O dreimal höchste Macht

Erleuchte den, der sich itzt beugt vor deinen Füßen.

Vertreib die dicke Nacht, die meine Seel umgibt

Die Schmerzen Finsternis, die Herz und Geist betrübt

Erquicke mein Gemüt und stärke mein Vertrauen.

Gib, dass ich diesen Tag in Deinem Dienst allein

Zubring; und wenn mein End' und jener Tag bricht ein

Dass ich dich, meine Sonn, mein Licht mög ewig schauen.

Deutungshypothese

Deutungs-hypothese

Im Gedicht Morgen Sonnet von Andreas Gryphius wird ein Kreislauf beschrieben, der sich auf die Beziehung zwischen dem Lyrischen-Ich und Gott bzw. der Dreifaltigkeit bezieht. Diese Gefühle bezüglich des Lebens sowie die Angst vor Vergänglichkeit und Tod, die durch den laufenden 30- jährigen Krieg hervorgerufen wurden, werden mit Hilfe typischer Naturlyrik-Motive des Barocks dargestellt.

Dabei wird ein Gegensatz zwischen Leben (in den ersten beiden Strophen) und Tod (in den letzten beiden Strophen) hergestellt.

Analyseergebnisse

Analyse-ergebnisse

Kommunikationssituation

1. Strophe: Beschreibung des Tagesbeginns

(unpersönlich, jedoch positiv gestimmt)

- Diane steht erblasst (V. 2)

- Morgenröte lacht (V. 2)

- sanfte Wind erwacht (V. 3)

- Federvolk reizt den neuen Tag zu grüßen (V. 4)

2. Strophe: (bis Hälfte 3. Vers): Beschreibung des Lebens am Morgen

(Begeisterung für das Leben: durch Ausdrücke wie: Man sieht der Strahlen Pracht (V. 6))

- Leben küsst die Welt (V. 5)

- Steckt sein Haupt empor (V. 6)

- Man sieht der Strahlen Pracht (V. 6)

2. Strophe: (ab Hälfte 3. Vers): Direkte Anrede an Dreifaltigkeit O dreimal höchste Macht (V. 7)

( Verbindung und Beziehung zu Gott wird deutlich)

- Erleuchte den... (V. 8)

- ... Vor deinen Füßen (V. 8)

Bezug zur Epoche:

  • religiös begründete Ordnung ist ein Leitbegriff des Zeitalters
  • göttliche Offenbarung hat höheren Wert und Wahrheitsgehalt als Wissenschaft
  • Lebensgefühl der Zeit: Angst vor Vergänglichkeit (daher Hinwendung zu Gott bei Leid und Problemen)
  • zum Lebensverständnis gehören Beziehungen wie Irdisches und Göttliches sowie Erscheinungen der Natur und ein tieferer Sinn des menschichen Wesens

3. Stophe:

Direkte Anrede an Dreifaltigkeit

(Bitte um Hilfe und Verständnis: Anrede wie im Gebet)

- Vertreib die dicke Nacht, die meine Seel umgibt (V.9)

- Erquicke mein Gemüt und stärke mein Vertrauen (V. 11)

Kommunikations-situation

4. Strophe:

Direkte Anrede an Dreifaltigkeit

(Bitte um Hilfe und Verständnis: Anrede wie im Gebet; Bezug zum Tod)

- Gib, dass ich diesen Tag in deinem Dienst allein... (V. 12)

- Dass ich dich, meine Sonn, mein Licht mög ewig schauen. (V.14)

Literarische Motive

Interpretation

  • religiöses Motiv

-> christliche Religion (V. 7)

-> griechische Mythologie (V. 2)

  • Motiv der Vergänglichkeit (memento mori) (V. 13)

  • Motiv des Lebensnutzens (carpe diem) (V. 12-13)

  • Motiv der Nacht (V. 9-10)

  • Motiv des Sonnenaufgangs (V. 2)

Literarische Motive

Interpretation:

  • Bitte an Gott, dass umgebende Leid zu vertreiben
  • Mond ist etwas Mystisches

  • lyrisches Ich weiß, dass es nicht ewig leben wird, wird Glauben an Gott nicht verlieren
  • Sinn / Nutzen des Lebens liegt im Dienst an Gott

  • Nacht bedeutet Finsternis, Ängste, Sorgen und Schmerzen
  • Übergang von den schlechten

Gefühlen der Nacht zu den

positiven Gefühlen

gegenüber dem Tag

Bildlichkeit und sprachliche Gestaltungsmittel

Bildlichkeit und

sprachliche

Gestaltungsmittel

  • Personifikation:
  • "..., der sanfte Wind erwacht und reizt das Federvolk den neuen Tag zu küssen. " (Vers 3 & 4)

- Wind und Vögel erwachen

  • "..., die Morgenröte lacht" (Vers 2)

- Sonne geht auf

Zeigt Begeisterung für das Leben und Gottes Schöpfung durch den Gebrauch von positiven Wörtern

  • Metapher:
  • "Vertreib die dicke Nacht,..." (Vers 9)

- Sorgen und Probleme

  • Neologismus:
  • "Schmerzen Finsternis" (Vers 10)

- Angst wird deutlich gemacht

Zeichen für Angst vor Vergänglichkeit, hervorgerufen durch 30-jährigen Krieg (typisches Merkmal des Barocks)

  • Apostrophe:
  • " O dreimal höchste Macht" (Vers 7)

- Anrede Dreifaltigkeit

Beziehung zu Gott wird deutlich gemacht (typisches Merkmal des Barocks)

Formale Gestaltung

  • Aufbau: 1.-2. Strophe sind Quartette

3.-4. Strophe sind Terzette

  • Reimschema: [abba abba ccd eed]

1.-2. Strophe: Paarreim

3.-4. Strophe: Schweifreim

  • Bedeutung: inhaltliche Veränderung zwischen der 2. und 3. Strophe (Gegensätze = typisch für Barock)

- 1.-2. Strophe: hell, fröhlich, Leben als lyrisches Du

- 3.-4. Strophe: finster, Nacht, Sorgen, Gott als lyrisches Du

Fomale Gestaltung

Sonnet (typische Lyrikform des Barocks)

Das Ende des Gedichts ist auch das Ende des Lebens und der Kreislauf bzw. das neue Leben beginnt wieder von vorne, also am Anfang.

Enjambement

Das Verhältnis von Vers und Satz im Gedicht ähnelt einem Enjambement.

  • "die Morgenröte lacht / Den grauen Himmel an" (Vers 2-3)
  • "meine Seele umgibt / Die Schmerzen Finsternis" (Vers 9-10)
  • "in Deinem Dienst allein / Zubring" (Vers 12-13)

Diese Aufteilung der Verse betonen das jeweilige Wort.

Fazit

Fazit

In der Epoche des Barocks wurde die Lyrik stark von christlichen Motiven geprägt, da das Verständnis der Menschen von Gott und Gottes Macht geprägt war. Durch die Form eines klassischen Sonnets, welches im Barock die meist genutzte Form der Lyrik war, werden sowohl die Begeisterung für das Leben, wie auch die Angst vor der Vergänglichkeit, die durch den Tod vieler Menschen im 30-jährigen Krieg hervorgerufen wurde, verdeutlicht. Der Kreislauf, der beschreiben wird, bezieht sich auf das Vertrauen des lyrischen Ichs zu Gott, da der Glaube an das Jenseits nach dem Tod, im Barock Sicherheit gegeben hat.

Die im Barock typischen Gegensätze finden sich auch im Gedicht durch Gefühle für das Leben in Strophe eins und zwei, sowie Gefühle bezüglich des Tods in Strophe drei und vier wieder.

Quellen

Arbeitsblatt: Motivverwandte Gedichte verschiedener Epochen erschließen

Barock https://iserv-gis.de/iserv/fs/file/mail/INBOX/1556/3

https://de.wikipedia.org/wiki/Morgen-Sonett

https://lyrik.antikoerperchen.de/andreas-gryphius-morgensonett,textbearbeitung,398.html

Quellen

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