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Lasten- und Pflichtenheft

Lastenheft

Pflichtenheft

Im Lastenheft werden die Anforderungen an ein System oder eine Leistung beschrieben. Dies erfolgt unabhängig von der konkreten Technologie. Die konkrete technische Lösung ist nicht Teil des Lastenheftes, sonder Inhalt des Pflichtenheftes, das auf dem Lastenheft basiert.

Im Pflichtenheft wird der Lösungsansatz für die Anforderungen des Auftraggebers aus dem Lastenheft definiert. Im Gegensatz zum Lastenheft wird im Pflichtenheft die Lösung detailliert beschrieben. Der Auftragnehmer beschreibt im Pflichtenheft das wie und womit. Sobald der Auftraggeber das Pflichtenheft akzeptiert, beginnt die Umsetzung beim Auftragnehmer.

21. Januar 2019

Abdul Halit Karakas, Emre Ucak, Ronny Balzer

Wer ist der Autor eines Lasten-/ Pflichtenheftes?

  • das Lastenheft wird vom Kunden erstellt
  • das Pflichtenheft wird vom Entwickler erstellt
  • der Kunde formuliert, was er gerne hätte (also die fachlichen Forderungen)

Autor

  • der Entwickler definiert die dazu passende konkrete technische Lösung
  • in der Praxis ist es allerdings häufig so, dass der Kunde seine Anforderungen gar nicht genau kennt, geschweige denn so formulieren kann, dass ein Entwickler sie versteht
  • es spricht nichts dagegen, dass die Entwickler schon beim Erstellen des Lastenhefts mitarbeiten

Wie sind ein Lasten- und Pflichtenheft inhaltlich aufgebaut?

inhaltlicher Aufbau

Was gehört in ein Lastenheft?

Lastenheft

  • genaue Zielbestimmungen und Spezifizierungen das Produkt oder die Leistung betreffend
  • die erforderlichen Funktionen, die Leistung oder Produkt erfüllen müssen
  • Vertragliche Parameter und Qualitätsanforderungen an Produkt oder Leistung
  • je nach Leistung oder Produkt kann ein Lastenheft durchaus einen Umfang von bis zu 30 A-4-Seiten haben

Einführung/Vorstellung des Lastenheftes

Einführung/ Vorstellung des Lastenheftes

  • die Vorstellung vom Lastenheft beinhaltet die Zusammenfassung des Projekts
  • in ihr müssen die wichtigsten Eckdaten und für das Projekt relevanten Informationen enthalten sein
  • ebenfalls müssen die beteiligten Ansprechpartner beziehungsweise Bereiche, sowohl extern als auch intern sowie ein ungefährer Zeitplan und der Kostenrahmen enthalten sein

Einführung/Vorstellung des Lastenheftes

Ist-Zustand/

Ausgangslage

Ist-Zustand/ Ausgangslage

  • die Ausgangslage schildert die Beschreibung des Ist-Zustandes im Geschäftsbereich
  • z.B.

Bei einer Anwendung im IT-Bereich wird aufgelistet, wie viele Mitarbeiter mit einer Anwendung arbeiten, wie hoch die Anzahl der Einträge ist oder wie viele Kundenanfragen in einer bestimmten Zeiteinheit bearbeitet werden

Soll-Zustand/ Zielsetzung

Soll-Zustand/ Zielsetzung

  • in der Zielsetzung werden die Erwartungen des Unternehmens hinsichtlich des Projekts formuliert
  • was soll die neue Anwendung künftig leisten, sollen Einsparpotentiale erreicht werden, sind mögliche Themen, mit denen sich der Punkt Zielsetzung beschäftigt
  • praktischerweise sollte die Zielsetzung so genau wie möglich sein, auch wenn sie meist am Anfang des Projekts allgemein formuliert ist
  • ist sich ein Unternehmen bei der Erstellung eines Lastenheftes noch nicht sicher, welche genauen Ziele verfolgt werden, lassen sich diese auch in Soll- und Kann-Lösungen aufteilen

Abgrenzungen

  • wichtig ist, im Lastenheft zu formulieren, was nicht erfolgen soll, also den genauen Unterschied zwischen IST- und Soll-Zustand herzustellen

Abgren-zungen

Technische

Rahmenbedingungen

Technische Rahmenbedin-gungen

  • zu den technischen Rahmenbedingungen gehören beispielsweise die vorhandene Soft- und Hardware, Materialien, Maschinen und Anlagen und vieles mehr
  • was genau Inhalt der technischen Rahmenbedingungen ist, ergibt sich aus dem Thema des Lastenhefts

Einsatz/

praktische Anwendung

Einsatz/ praktische Anwendung

  • für den Ablauf eines Projekts im Rahmen Lasten- und Pflichtenheft ist es wichtig, auch die entsprechenden Kapazitäten vorzuhalten
  • dazu gehören die Anzahl der Projektmitarbeiter, Räumlichkeiten, Softwareanwendungen, Test- und Schulungsräume
  • ebenfalls beachtet werden muss, dass das Projekt den laufenden Betrieb im Unternehmen nicht stört

Terminplan/ Projektrahmen

  • ein wichtiger Begriff im Projektmanagement ist ein sog. "Meilenstein"
  • Meilensteine bezeichnen wichtige Termine, zu denen das Projekt der Geschäftsführung vorgestellt oder zu dem ein bestimmter Teil des Projekts beendet sein muss
  • für den Terminplan ist es üblich, eine grafische Darstellung einzusetzen

Terminplan/ Projektrahmen

Kostenrahmen/

was darf das Projekt kosten

Kostenrahmen/ was darf das Projekt kosten

  • mit einem Kostenrahmen steckt der Auftraggeber den finanziellen Rahmen fest
  • es sagt aus, welches Budget zur Verfügung steht
  • Auftragnehmer sind also gut beraten, den finanziellen Rahmen einzuhalten, sind sie an dem Auftrag wirklich interessiert

Organisatorisches

Organisato-risches

  • hier stehen der Name des Unternehmens, die wichtigsten Adressen und Ansprechpartner für das Projekt
  • in der Regel bleiben die Ansprechpartner bis zum Abschluss des Projekts die gleichen

Glossar

  • das Glossar enthält Fachbegriffe und Kürzel, die der Auftraggeber intern verwendet
  • Auftragnehmer müssen diese Begriffe im Pflichtenheft entsprechend aufnehmen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt
  • im Glossar befinden sich meist auch die Verweise zu Dokumenten und Arbeitsanweisungen, die Bestandteil des Projekt sind und dann auch für alle gelten

Was gehört in ein Pflichtenheft?

Pflichtenheft

  • neben Fragen zur vorhandenen Soft- und Hardware sollten auch die Themen Schnittstellen, Spezifikationen und Zeitrahmen berücksichtigt werden
  • IST- und SOLL-Zustand müssen im Pflichtenheft klar abgegrenzt werden, damit es nicht zu Überschneidungen kommt
  • für die Erstellung eines Pflichtenhefts ist die folgende Aufteilung empfehlenswert

Ziele

  • die Ziele genau abgrenzen
  • diese werden in drei Kriterien unterteilt:
  • Muss-Kriterien müssen erfüllt werden, damit die Anwendung funktioniert oder das Produkt hergestellt werden kann
  • Wunsch-Kriterien sind für die Funktionsweise nicht zwingend notwendig
  • die Wunsch-Kriterien, die der Auftraggeber formuliert hat, müssen umgesetzt werden
  • Abgrenzungs-Kriterien verdeutlichen, was die Anwendung auf keinen Fall beinhalten soll.

Einsatzgebiet/ Verwendung

Einsatzgebiet/

Verwendung

  • die genaue Bezeichnung des späteren Einsatzgebietes ist wichtig
  • Anwendungsbereich, Betriebsbedingungen und Zielgruppen müssen genau formuliert werden
  • generell gilt, je genauer die Begriffsbestimmung hier erfolgt, desto zielgerichteter ist der spätere Einsatz der Anwendung

Übersicht

  • enthält die die Anwendung betreffenden Geschäftsbereiche und Akteure

Übersicht

Funktionen der Anwendungen

  • die Funktionen, die die Anwendung zum Laufen bringt, werden genau erklärt
  • ebenfalls wichtig ist, unter welchen Voraussetzungen technischer oder logistischer Art die Anwendung läuft und wie sich dies auf die anderen Geschäftsprozesse auswirkt

Leistungen

  • Welche Leistungen bringt die neue Anwendung?
  • Welche Anforderungen werden erfüllt?
  • die Beschreibung der Leistungen der Anwendung ist von großer Wichtigkeit
  • Leistungsbeschreibungen umfassen unter anderem Ausführungszeiten, Genauigkeit, Erfassungs- und Auswertungsmöglichkeiten sowie notwendige Schnittstellen

Leistungen

Anforderungen an die Qualität

  • die Merkmale der Anwendungen werden mit bestimmten Qualitätsstufen versehen
  • Merkmale einer Anwendung können unter anderem Effizienz oder Änderbarkeit bestimmter Funktionen sein

Anforderungen an die Qualität

Benutzeroberfläche

Benutzer-oberfläche

  • Wie soll das fertige Layout aussehen, welche Zugriffsrechte oder Ansichten soll es bei der neuen Anwendung geben?
  • diese und weitere Fragen werden bei dem Punkt Benutzeroberfläche geklärt

Sonstige Anforderungen

  • sonstige Anforderungen wie Passwortschutz und weitere Sicherheitsanforderungen, aber auch die Auflistung der für die Anwendung erforderlichen Soft- und Hardwaresysteme

sonstige Anforderungen

Gliederungen

  • wie auch beim Lastenheft ist das Pflichtenheft in viele einzelne Stichpunkte unterteilt, um die Übersicht über die einzelnen Punkte zu verbessern

Gliederung

Ergänzungen

  • bei den Ergänzungen können bestimmte Wünsche des Auftraggebers oder Auftragnehmers stehen
  • z.B. wenn es um Produkte bestimmter Hersteller geht oder um zu berücksichtigende Vorschriften und Normen, Patente oder Lizenzen

Ergänzungen

Welchen Zusammenhang gibt es zur UML oder anderen Modellierungssprachen?

Zusammenhang zur UML

Software Requirements Specification

Die IEEE hat mit dieser Definition festgelegt, wie das Dokument aufgebaut werden soll. Die Kapitel, die in diesem Dokument vorkommen sollen, stehen somit fest. Dabei besteht das Dokument grundsätzlich aus zwei Teilen:

C-Requirement

(customer requirement)

C-Requirement (customer requirement):

  • vergleichbar mit Lastenheft

  • unter C-Requirement sind die Anforderungen aus Sicht des Kunden zu erfassen

D-Requirement (development requirement)

D-Requirement

(development requirement)

  • vergleichbar mit Pflichtenheft

  • unter D-Requirement versteht man die Entwicklungsanforderungen

  • dies ist die Sicht des Entwicklers, welcher technische Aspekte in den Vordergrund stellt, im Gegensatz zum Kunden

Mit Requirements (deutsch: „Anforderungen“) ist die Definition eines benötigten Programms aus der Sicht des Auftraggebers gemeint.

Eine SRS enthält nach IEEE-Standard mindestens drei Hauptkapitel. Die vorgeschlagene Gliederung sollte zwar in den Kernpunkten eingehalten werden, in der Praxis wird diese jedoch häufig im Detail modifiziert. Eine exemplarische Gliederung könnte wie folgt aussehen:

  • Name des Softwareprodukts
  • Name des Herstellers
  • Versionsdatum des Dokuments und/oder der Software

Wie lassen sich die Dokumente in einen Softwareentwicklungsprozess einordnen?

im Software-entwicklungs-prozess

Lastenheft

  • Das Lastenheft definiert, was und wofür etwas gemacht werden soll. Es ist z. B. im Software-Bereich das Ergebnis einer Anforderungsanalyse.

  • Ziel der Anforderungsanalyse ist es, die Anforderungen des Auftraggebers für alle beteiligten verständlich, übersichtlich und vollständig zu erfassen.

  • Der Fokus liegt auf der fachlichen Beschreibung – auf technische Details wird verzichtet

  • Hier kann bereits der Einsatz der UML erfolgen

Pflichtenheft

  • Ist das Ergebnis einer Designphase

  • Prozess zur Lösung einer Software

  • Auf Grundlage der Anforderungsanalyse wird ein Konzept erstellt

  • Festlegung welche Techniken und Algorithmen erfüllt und programmiert werden sollen

  • Ergebnis wird in einem Pflichtenheft festgehalten

  • Um das System zu planen kann auf Sequenz-, Klassen- und Struktogramme zurückgegriffen werden

Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Erstellung dieser Dokumente?

Herausforderungbei der Erstellung

Lastenheft

Lastenheft

  • Der Aufwand zur Erstellung ist auch bei Verwendung einer Vorlage hoch.

  • Der Umfang wächst schnell an, wenn viele Details dokumentiert werden.

  • Je umfassender und detaillierter es wird, desto schwieriger wird das Verständnis.

  • Nachträgliche Änderungen durch neue Erkenntnisse lassen sich nur schwer integrieren

Pflichtenheft

Pflichtenheft

  • Informationen sollten konkret und präzise ausformuliert sein und genau auf die Wünsche eingehen, die der Auftraggeber in seinem Lastenheft formuliert hat

  • Der Auftragnehmer sollte seine Kreativität bei den Lösungsvorschlägen weitestgehend erhalten und die eigene Kompetenz sehr zielorientiert einbringen

  • Der Auftragnehmer sollte auf eine möglichst gute Kommunikation mit seinem Auftraggeber achten und diese auch stets schriftlich dokumentieren.

  • In dem Pflichtenheft muss der Auftragnehmer für eine knappe und klare Sprache in den Beschreibungen sorgen

  • Wichtig ist bei der Beschreibung der Aufgabe nicht der Weg, den der Auftragnehmer gehen will, sondern einzig eine detaillierte Beschreibung des geforderten Ziels

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Abdul Halit Karakas, Emre Ucak, Ronny Balzer

22.01.2019

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