- Einweisungsprognose
- Behandlungsprognose
- Lockerungsprognose
- Entlassungsprognose
Fragestellungen & Prognosearten
Empirische Grundlagen
- Basisraten
- Tat-, Täter- und Situationsmerkmale
- Lebensalter
- Behandlungseffekte
Einweisungs-
prognose
Fragestellung:
Wie hoch ist die generelle Wahrsheinlichkeit eines kriminellen Rückfalls im langfristigen Verlauf?
Behandlungs-
prognose
Fragestellung:
Kann ein vor der Behandlung erkennbares Rückfallrisiko durch eine Behandlung so weit reduziert werden, dass dadurch eine Resozialisierung des Betroffenen möglich sein wird?
Lockerungs-
prognose
Fragestellung:
Ist der Betroffene durch das Erreichen eines therapeutischen Zwischenschrittes in der Lage, die Belastungen der nächsten Lockerungsstufe zu bewältigen und den Verlockungen in dieser Stufe zu widerstehen?
Risikofaktoren
Rechtliche Grundlagen, Aufgaben & Anforderungen
Methodische Ansätze
Aufgabe
Rechtliche Grundlagen
- Statistisch-nomothetischer Ansatz
- Klinisch- idiografischer Ansatz
- verhaltenswissenschaftliche und methodische Expertise
- den Richter in seiner Entscheidung unterstützen
- die Rechtsentscheidung auf eine wissenschaftlich fundierte Grundlage stellen
- eine inhaltliche Entscheidungsgrundlage liefern
- den Mindestanforderungen für Prognosegutachten genügen
- §57 StGB Aussetzung des Strafrestes bei vorzeitiger Entlassung
- §63 und 64 StGB Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus/ Erziehungsanstalt
- §66 StGB Unterbringung in der Sicherungsverwahrung
- §67d StGB Dauer der Unterbingung
- §68 StGB Voraussetzung der Führungsaufsicht
Statistisch-nomothetischer Ansatz
Klinisch-idiografischer Ansatz
- Prognosebeurteilung auf empirisch kontrollierte Erfahrungen mit ähnlichen Tätergruppen über Rückfallhäufigkeiten und Rückfallprädiktoren
- auf den Einzelfall zugeschnittenes Erklärungsmodell für die Anlasstat und Hintergründe
- die verantwortlichen personalen und situationalen Risikofaktoren extrahiert
- Fragestellung einer substanziellen Veränderung seit der Anlasstat
Klassisches statistisches Prognoseinstrument
Aktuarische Prognoseinstrumente
- "Dritten Generation"
- basierend auf systematische als auch dynamische Faktoren
Die Begründung einer individuellen Kriminaltheorie
- Sind komplexe Konstrukte wie z.B. bestimmte Persönlichkeitszüge, psychopathologische Merkmale oder Einstellungsvariablen
- sind potentziell veränderbar und somit auch Behandlungsbemühungen zugänglich
Die Begründung einer individuellen Entwicklungstheorie
Kriminalpsychologischer IST-Stand und Diagnose
Risikobereiche im LSI-R
(Level of Service Inventory-Revised)
Abb.: Ideografische Begründung einer individuellen Kriminaltheorie
Die Projektion in die Zukunft
Abb.: Prozessmodell der Urteilsbildung ideografischer Rückfall- und Gefährlichkeitsprognosen, Quelle Dahle 2000
Mindestanforderungen
Kriminalprognose
Praktischer Ablauf
,,Selbst Hannibal Lecter [...] ist nicht 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr ein gefährlicher Psychopath, der ununterbrochen Menschen isst oder ermordet.''
Köhler, D. & Leplow, B. (2014). Forensische Psychologie der Gefährichkeitseinschätzung und der Prognosebeurteilung von Straftätern
Begriffserklärung & Geschichte
Daniela Schmidt & Simone Wagener
- Gutachtenauftrag
- Aktenmaterial
- Inhalte der Aktenanalyse
- Untersuchung des Probanden
- Exploration des Probanden
- Zusatzuntersuchungen
- Verhaltensbeobachtung
- Bewertungsteil
Begriffserklärung
Gefährlichkeitsprognose/ Kriminalprognose - Definition
Wissenschaftlich fundierte individuelle Wahrscheinlichkeitsaussage über zukünftige erhebliche Rechtsbrüche bei bereits strafrechtlich mit erheblichen Taten in Erscheinung getretenen Personen.
NOCH
FRAGEN?
Quellen:
- http://www.abendlatt.de/img/polizeimeldungen/crop116125844/6348729490-ci3x2l-w620/Goettin-Justitia-haelt-die-Waage.jpg;14.01.2015
- http://www.thetimes.co.uk/tto/multimedia/archive/00434/TMM27HANNIBAL1_a_434295c.jpg;22.01.2015
- Galow, A. (2005). Neuronale Netze und Kriminalprognose: Entwicklungspsychologische Moderatoren der Prognosegüte. In K.-P. Dahle & R. Volbert, Entwicklungspsychologische Aspekte der Rechtspsychologie (Teil3, . 175-184). Göttingen: Hogrefe
- Köhler, D. & Leplow, B. (2014). Forensische Psychologie der Gefährlichkeitseinschätzung und der Prognosebeurteilung von Straftätern. In D. Köhler & B. Leplow, Rechtspsychologie (Grundriss der Psychologie, Bd. 17, Kap. 8, S. 128-153). Stuttgart: Kohlhammer.
- Kury, H. & Obergfell-Fuchs, J. (2012). Begutachtung im Rahmen des Strafvollzugs: Prognosebegutachtung zur Entscheidung hinsichtlich Haftlockerung oder Haftentlassung bei inhaftierten Starftätern. In H. Kury & J. Obergfell-Fuchs, Rechtspsychologie. Forensische Grundlagen und Begutachtung (Kap. 11, S. 174-206). Stuttgart: Kohlhammer.
- Nedopil, N. (2005). Inhalt von Prognosegutachten. In: Nedopil, N. (Hrsg.), Prognosen in der Forensischen Psychiatrie - Ein Handbuch für die Praxis. (Kap. 7, S. 131-149). Lengerich: Pabst Science.
- Dahle, K.-P. (2005). Psychologische Begutachtung zur Kriminalprognose. In H.L. Kröber & M. Steller (Hrsg.), Psychologische Begutachtung im Strafverfahren (Kap. 6, S. 133-170). Darmstadt: Steinkopff.
- Dahle, K.-P. (2008). Aktuarische Prognoseinstrumente. In R. Volbert & M. Steller, Handbuch der Rechtspsychologie (Kap. 6, S. 453-463). Göttingen: Hogrefe.
- Dahle, K.-P. (2008). Kriminal(rückfall)prognose. In R. Volbert & M. Steller, Handbuch der Rechtspsychologie (Kap. 6, S. 444-452). Göttingen: Hogrefe.
- Dahle, K.-P. (2010). Die Begutachtung der Gefährlichkeits- und Kriminalprognose des Rechstbrechers. In: Volbert, R.. & Dahle, K.-P. (Hrsg.), Forensisch-psychologische Diagnostik im Strafverfahren, S. 67-114. Göttingen: Hogrefe.
- Dahle, K.-P. & Schneider-Njepel, V. (2014). Rückfall- und Gefährlichkeitsprognosen bei Rechstbrechern. In T. Bliesener & F. Lösel (Hrsg.), Lehrbuch Rechtspsychologie (Kap. 23, S. 422.445). Bern: Hans Huber.