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Transcript

Brian Massumi

The Autonomy of Affekt

Ada Mumajesi

Florian Kretz

Lukas Fuchs

Katharina Hölzl

Brian Massumi

Brian Massumi

# *1965

# kanadischer Philosoph/Gesellschaftstheoretiker

# Doktor der franz. Literaturgeschichte (1987)

# Erste Publikationen: Übersetzungen

"[D]er Verstand hat nicht mehr Vermögen zu erkennen als seine Gegenstände zu existieren und tätig zu sein; das Vermögen zu denken und zu erkennen kann nicht

größer sein als ein korrelierendes Vermögen, notwendig zu existieren."

Deleuze über Spinoza

# Immanenz (Transzendenz)

- Immanenz: aus sich selbst heraus entwickeln (aus dem "Material" heraus)

- Spinoza: Körper; Deleuze: Ereignis

# Gegenpol zur Erkenntnistheorie Kant

- Erkenntnis / Sinnkonstruktion liegt beim Subjekt

- nichts kann über die Dinge an sich ausgesagt werden

# Immanenz: Vorliebe für Zufälle / Widerfährnisse / Sich-Aussetzen

- Statt: Sinngebung als Konstrukt (Kant)

- Ständige Entwicklung im Werden (Bsp. Deleuze: Philosophie als "Begriffsperson")

=> Auswirkungen auf die Bedeutung von Politik und Kritik (Bsp. Mikropolitik: Deleuze / Guatarri)

Brian Massumi

# Bezüge

- Gilles Deleuze

- Félix Guattari

- Henri Bergson

- Baruch de Spinoza

- William James (Pragmatismus; "Cash Value")

Brian Massumi – Affekt Definition

# Definition:

- Affekt ist kein persönliches Gefühl

- wird – mit Spinoza – definiert als:

"Der Körper und sein Vermögen affiziert zu werden"

- Wirkung des Affekts: Intensität (Block / Feld vor dem Bewusstsein)

# Affekt als Schwelle

"Der Affekt ist das Übertreten einer Schwelle gesehen aus der Perspektive einer Vermögensänderung." (Ontomacht)

# Jeder Affekt ist eine Dopplung

"Die Erfahrung einer Veränderung – ein Affizieren, das affiziert wird – wird durch die Erfahrung einer Erfahrung verdoppelt" (Ontomacht)

Brian Massumi – Politik / Ethik

# Affekt und Hoffnung

- als Konzentration auf den Beweglichkeitsspielraum:

anstatt Situation im Hinblick auf möglichen Erfolg oder Misserfolg zu bewerten, konzentriert man sich auf die Möglichkeiten zum Experimentieren und Ausprobieren;

- Die Gegenwart wird zur Schwelle; am Ende gelangt man nicht ans Ziel aber man kommt einen Schritt weiter.

- Mikropolitik

# kritische Verfahren

- kritische Verfahren sind unzulänglich;

- um etwas zu kritisieren, muss man es "festhalten";

- eine kritische Methode anwenden und kritisch sein ist nicht das Gleiche

Brian Massumi – unterschiedliche Logik

von Emotion und Affekt

# Affekt (Tiefe der Erfahrung)

- bleibt unquantifizierbar; nicht beherrschbar; zur Kritik resistent

- nicht reduzierbare Körperfunktion (Material)

- Suspension von Kausalketten und linearer Zeit

- virtuelle Co-Präsenz des Potentials

# Emotion

- Substrat aus dem Affekt

- persönliche Registrierung der Tiefe; subjektiver Inhalt

- Kategorie / Wahl (da weiß ich es bereits)

Brian Massumi – Politik / Ethik

# Freiheit + Macht

- Kontrolliertes Fallen

- "surfen statt beherrschen"

- man befindet sich in einem System, aber findet innerhalb dessen Möglichkeiten Bewegungen zu navigieren;

"Das Maß an Freiheit hängt in jedem Moment davon ab, wie viel unserer experimentellen "Tiefe" wir beim nächsten Schritt erreichen, wie intensiv wir leben und uns bewegen können."

Methoden

3 Versionen des Films:

  • Originalversion (ohne Worte)

  • "Emotionale" Filmversion (Voice-over)

  • "Sachliche" Filmversion (Voice-over)

Experiment: Schneemann

Forschungsteam um Hertha Sturm

Film: Bibi Bitter „Bitter und der Schneemann“ (1979)

Versuchspersonen: 9-10-jährige Kinder

Beobachtung

Bemessung von Körperfunktionen

  • Herzfrequenz
  • Atmungsfrequenz
  • Hautwiderstand

Befragung

angenehm/unangenehm; traurig/fröhlich

The Autonomy of Affect

# Einleitend zum Text

- vier Experimente zum Affekt

=> Verbindung von Philosophie mit empirischen Studien, Naturwissenschaft, Politik

- These: spezifisches, kulturelles Vokabular für den Affekt fehlt

"Happy/sad" und "pleasant/unpleasant"

Ergebnisse: "pleasant/unpleasant"

Originalversion: am angenehmsten

"Sachliche" Version: unangenehm

Die "traurigsten" Szenen als die "angenehmsten" bewertet.

Je"trauriger" desto besser.

Physilogischer Split

Intensität = Affekt?

Sprache verdoppelt den Bilderfluss

  • Redundanz der Resonanz
  • Redundanz der Bedeutung

2 Sprachen. 2 Dimensionen.

Suspense und expectation

Image-event / expression-event

Sprache und Intensität

„The skin is faster than the word."

"For structure is the place where nothing ever happens, that explanatory heaven in which all eventual permutations are prefigured (...). Nothing is prefigured in the event. It is the collapse of structured distinction into intensity, of rules into paradox."

Affekt ist nicht Emotion

Sprache steht der Intensität nicht oppositionell gegenüber. Sie können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen.

"An emotional qualification breaks narrative continuity for a mo ment to register a state – actua lly re-register an already felt state (for the skin is faster than the word)."

Emotionale Befähigung unterbricht narrative Kontinuität um zu "register a state" bzw. "re-register" einen bereits gefühlten Zustand.

Die 2 Ebenen, Intensität und form/content werden unmittelbar verkörpert.

Intensität wird verkörpert in rein autonomen Reaktionen-> manifestiert sich auf der Haut- auf der Oberfläche des Körpers -> nicht bewusst (nonconscious)

Tiefere Reaktionen gehören der form/content-Ebene an -> bewusst

Experiment: Missing half sec

Content und effect

Das Affektive in der Bildrezeption

Trennung-> Inhalt und Wirkung

-> form/content und intensity/effect

Experiment: Missing half sec

"Intensity is beside that loop, a nonconscious, never-to-be-conscious autonomic remainder. It is outside expectation and adaptation, as disconnected from meaningful sequencing, from narration, as it is from vital function. It is narratively de-localized, spreading over the generalized body surface".

Freier Wille:

- nicht initiieren

- sondern reagieren

=>Wille ist subtraktiv

Experiment 1: Stromstöße

Experiment 2: eigenständiges Anspannen des Fingers

Körper:

... ist virtuell und aktuell zugleich

... ist abstrakt und konkret zugleich

# quantum mechanics

- als erweiterte Psychologie ist keine Metapher

- das "quantum level" beeinflusst unsere Wahrnehmung

- "nature is in Diskurse"

Bsp. Kriminalitätsraten

- die Unterscheidung zwischen Materie und Mensch ist eine Frage des Grades

- auf Grund von dynamischen Verknüpfungen auf allen Ebenen, kann man weder von Immanenz noch von Transzendenz sprechen

Autonomy of affect

# Definition Affekt

- Doppelseitigkeit von Aktuellem und Virtuellen aus dem Blickwinkel eine konkreten Erscheinungsform

- Der Affekt ist verankert im Material, das ihn verkörpert, aber er ist offen für das Virtuelle

=> diese Öffnung = Autonomy of affect

=> fixierte Situationen sind ein Einfangen oder abschließen des Affekts (etwas Anderes ist entkommen)

=> Emotion ist die bedeutendste Manifestation dieser Unterbindung; deshalb wird sie oft beschrieben als "disoriented" oder "outside of oneself"

=> positiver Wechsel, als "perception of once vitality",

sobald das flüchtige des Affekts betont wird

"Actually existing, structured things live in and through that what escapes them. Their autonomy is the autonomy of affect."

(35)

"Let matter be matter, brains be brains, jellfish be jellyfish, and culture be nature, in irreducible alterity and infinite connection." (39)

Autonomy of relation

(die Selbstregierung der Relation)

# die Entstehung von Materie

ist zweiseitig

- virtuell (autonomy of relation)

- aktuell (functional limitiations)

Materie: Als Frage nach dem Grad der Verteilung und Festigkeit (Materie ist kein stabiler Zustand)

# Feld

- geformte, ungeformte Elemente, "Energieverteiler"

(potenzielle Energien), und nicht lokalisierbare Relationen ("resonations") befinden sich im Austausch

- Materie kann nicht als Form oder Struktur verstanden werden, sondern nur als Feld

- das Feld wird nicht von Grenzen umschlossen, sondern beinhaltet Schwellenzonen

- die Aktualisierung/ Veränderung der Schwellenzonen wird als Äußerung ("expression") spürbar

- potentielle Regionen werden von Simondon "quanta" genannt

Feedback (Degression)

# Gilbert Simondon (1924 - 1989, F)

- einer der ersten Philosophen, der die

Bedeutung der Technik für die Philosophie

anerkannt hat

# Feedback der Atome

- bildet den Schlüssel, um den Affekt

neu zu denken

Experiment Reagan

Politik und Affekt

Experiment Reagan

Gegenbeispiel: Clinton

Experiment Reagan

Experiment

Reagan

Sinnvolle politische Reformen, aber kein Präsidentenmaterial

Mangelndes Vertrauen in Clinton als Präsident

wird zu selbsterfüllender Prophezeiung

Reagans Gestik und Sprachlogik inkohärent

Obwohl Mängel sichtbar sind, wurde Reagan zweimal gewählt

Rückschluss: Reagan konnte sein Publikum affizieren!

Zwei Gruppen von Aphasie Patienten:

- Nichtverstehen des Sprachinhalts, Fokus auf Körpers

- Nichtverstehen des Sprachausdrucks, Fokus auf Struktur, Semantik und Logik der Sprache

Reagan als Auslegungssache

Die Unterbrechungen ermöglichen eine Bedeutungsauslegung, durch Empfängersysteme (Familie, Kirche, Schule)

Aktualisierung in Gemeinschaften als Vertreter der eigenen Interessen

"Confidence" Reagans

Affizierung durch Unterbrechung

„Sprünge“ in Reagans Sprachduktus führen zu einer Aktualisierung des Reizes, beinhalten das Potential in eine vollkommen neue Bewegung überzugehen

Zusammengehalten wird die Inkohärenz durch die Tonalität Reagans Stimme

In der Politik wird Ideologie zunehmend unbedeutender, Affekt tritt an ihre Stelle

- Politische Proteste denen erst durch Gewalttaten mediale Repräsentation zukommt

- Bush und der 11. September

- Reagan als Politiker und Kino/TV-Persönlichkeit

gegenseitigesaffizieren

Subjekt

Situation/ Ereignis

körperliche Reaktion

Unbestimmter Reiz

aktualisierter Reiz

potentielle Reaktionen

Konkrete Emotion

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