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Einstieg & Überblick

GESCHICHTE DER MODE

hallo ;)

hallo ;)

Besprechung Projektarbeit inkl. Input Layout

Überblick Geschichte der Mode bis inkl. 19 Jhdt.

PSD-Übung

Stilepochen

HISTORY

Allgemein

Begriff Mode: um 1600, Maria de Medici (Gemahlin von König Heinrich IV) kam nach Frankreich - "al modo italiano" - nach ital. Art

Basis der Mode ist der Mensch -> Bemalung/Tätowiert/Rasiert/Frisiert/etc. -> Veränderung des Äußeren

Abb. Venus von Willendorf (altsteinzeitliche Figurine, Österreichs bekanntester Archäologischer Fund) - 27.000-20.000 v. Chr. Frisur

Abb. Grotte von Cogul in Südfrankreich - 10.000 v.Chr. - Ritual- oder Festkleidung

Bedecken: kurzfristiges Umlegen/Zudecken

Verhüllen: Fixierung eines Materials/Umwicklung/Verknotung um den Körper - permanente Umhüllung

Bemalte & Geschmückte Körper: Schminke/Rasuren/Schmuckstücke zählen ebenso zu Mode/Kleidung

"URKLEID" schützt menschlichen Körper vor Kälte, Hitze, Einwirkungen der Umwelt. Erste Kleidung aus Fellen/Häuten/Gräsern/Blättern. Mit Knochenteilen oder Gräten zusammengehalten.

Allgemeines

Steinzeit

erste Werkzeuge - Felle mit Schabern bearbeitet, Gerbung mit Urin, Zusammennähen mit Tiersehnen oder gedrehten Tierdärmen; Nähnadeln in der Altsteinzeit nachweisbar

Lendenschurz war Urform der Kleidung - für Männer

Schulterumhänge und Mützen

Rock für die Frau, Hose für den Mann

Jungsteinzeit: Ackerbau und Viehzucht, Flachs/Baumwolle/Wolle/Seide, Erfindung des Webstuhls, Gebrauch von Spindeln

Frauen: Brust/Taillen/Hüftbinden, hemdähnliche Gewänder, Mäntel

Männer: Hemdröcke, Mäntel, Schuhe, Kopfbedeckungen - weniges bekannt, häufiger wurden Frauen als Idole dargestellt - Fruchtbarkeitssymbol

Schon die Neandertaler vor ca. 130 000 Jahren hängten sich zum Schutz vor der Kälte der Eiszeit unbearbeitete Tierfelle um ihre Körper. Auch die erste bearbeitete Kleidung der Steinzeit, also vor ungefähr 35 000 Jahren, bestand aus dem Fell erlegter Tiere sowie aus Pflanzenfasern oder Baumrinden. Bereits in der frühen Steinzeit begann der Mensch Kleidung in verschiedenen Formen, Farben und Mustern herzustellen und schuf somit Körperbedeckungen, die weit mehr Zwecken dienten als den Schutz vor Witterung. Historiker gehen davon aus, dass schon von Anfang an ein besonders schönes Fell auch als Schmuck oder Auszeichnung gedient hat. Prähistorische Jäger glaubten außerdem, dass der Geist eines getöteten Tieres auf sie überginge, wenn sie dessen Fell trugen. Kleidung signalisierte also schon sehr früh etwas über die Stellung, die ein Mensch in der Gesellschaft hatte.

Urzeit - Steinzeit

Bronzezeit (2000 - 800 v. Chr.)

langsame Entwicklung außerhalb der antiken Kulturkreise/Hochkulturen

erste Vorkommen von Kleidung aus Gewebe

Sesshaftwerden 7.-6. Jahrtausend v. Chr., Verarbeitung von Wolle und Leinen ab 4000 v. Chr. - Bindungseffekte von Stoffen, verziert mit Ornamenten - Stammeszugehörigkeit

Färbung mit Farbsäften

nördliche Gefilde: dem Körper angepasste Kleidung - besserer Schutz vor Kälte, mehr Kleidung

Aufkommen der Gusstechnik, VIelzahl an Schmuckgegenständen aus Silber/Gold/Bronze, beliebtes Motiv war Spirale

Bronzezeit - Eisenzeit

Eisenzeit (6. Jh. v. Chr.)

Trachtentwicklung in Mittel- und Westeuropa, Kelten, die früher als andere Barbarenvölker die Eisentechnik beherrschten

Männerkleidung: lange Hose ("Brouche"), mit Riemen und Bändern bis zur HÜfte festgewickelt und mit Gürtel gehalten, bunt gemusterte Stoffe; Ärmelkittel, Mantel, Wollumhang

Frauenkleidung: hemdartiges Gewand, mit Spangen a.d. Schulter gehalten, gegürtete Taille, Kopfbedeckung, Färben des Haares war bereits bekannt - Rot oder Strohblond; Spaltungen in der Gesellschaft - Unterschiede durch äußere Erscheinung gekennzeichnet: freier Mann mit langem Haar, unfreier Mann mit kurzem Haar

Ägypten (2850 - 525 v. Chr.)

Pharao als Alleinherrscher a.d. Spitze d. mächtigen Klassenstaats

Altes Reich: stabiles Machtverhältnis, einheitlicher Stil/Kultur, einfache Kleidung aus Wolle/Baumwolle/Leinen - Verzicht auf soziale Stellung durch Kleidung - Unterschiede der Würdenträger durch versch. Kopfbedeckungen

Neues Reich: größere Vielfalt der Formen - Kleidung wurde zum Statussymbol

3000 v. Chr. wurde in China bereits Seide gewebt und als Handelsware nach Ägypten gebracht, Bekleidung f. Pharao/seine Familie/hohe Beamte

weiße Kleidung - höhere Schichten auch Blau vom Lapislazuli, Rot/Gelb/Grün/Schwarz für Ornamente

Ägypten - Babylonier - Assyrer

Kopfbedeckungen je nach Stand, Menschen gingen barfuß - Sandalen f.d. Pharao,

Schmuck war wesentlicher Bestandteil der Kleidung, Ägypterinnen waren hell und gelblich geschminkt, betonter Lidstrich, Mund mit Karmin, Wangen mit Ocker geschminkt.

Im alten Ägypten, also etwa 4000 v.Chr., waren die Menschen aufgrund der milden Klimabedingungen nur sehr spärlich bekleidet. Die Kleidung selbst war leicht und wurde aus Leinen hergestellt. Die Männer trugen einen knie- oder wadenlangen Schurz, der auf unterschiedliche Weise drapiert werden konnte.

Ägypten gab es auch die ersten Perücken, die vornehme Männer wie auch Frauen trugen. Zu feierlichen Anlässen bedeckten sie gern ihre oftmals rasierten Köpfe mit diesen Perücken aus geflochtenem menschlichem Haar, Flachs oder Palmfasern. Bienenwachs diente dabei als Haftmittel für den kunstvollen Kopfschmuck. Die Perücken dienten nicht nur als Schmuck, sondern auch als Statussymbol. Auch Frauen rasierten Schädel - das hygienische und ästhetische Schönheitsideal dieser Zeit war nun einmal ein glatter, haarloser, gesalbter Körper.

Griechische Antike (11.-1. Jh v. Chr.)

verschiedene Phasen - politisch bedingt; Antriebe d. Kunst sind d. Kult der Götter, Veranschaulichung ihrer Mythen, Bild des Menschen, Grabkunst

Mensch war absolutes Maß aller Dinge; entfaltet Persönlichkeit durch Wissenschaft/Kunst/Körperkultur, Abbild des gesellschaftl. Lebens war Theater

hochspezialisierte Handwerker (Männer!) trugen zur Vervollkommnung der Gewänder bei

Baumwolle/Seide wurden aus dem Orient importiert; kostbare Stoffe und Schmuckstücke für priviligierte Klasse --> Mode als Standeszeichen

Stoffbahnen wurden im Ganzen um d. Körper gewickelt - später einfache Kleiderformen zugeschnitten und genäht; weiß bevorzugte Farbe - Schwarz&Grau f. Trauer, Purpur König

Die wichtigsten Kleidungsstücke im antiken Griechenland bestanden aus drapierten Stoffbahnen und blieben bis in den Hellenismus, also 323 – 30 v.Chr., in ihren Grundzügen unverändert. Für den Laien mögen die Gewänder gleich ausgesehen haben, doch die Art, wie das Gewand gewickelt oder gebunden wurde, war individuell unterschiedlich.

Chiton: Hemdkleid aus Leinen

Langes Haar und Bart zeichnen d. freien griechischen Bürger aus, Männer verwenden Lockenwickler&Pomade - Haare a.d. Stirn zu Löckchen gedreht

Metallknöpfe oder die Fibula (Spange), mit der der Chiton a.d. Schulter geschlossen wurde

Mode ein Standesmerkmal, das Reiche von Armen bzw. Freie von Unfreien unterschied.

Standesunterschiede: Bürger und Aristokratie wenig Unterschiede, Adelige trugen Kränze und Stäbe als Symbol ihrer Würde

Sklaven und Arbeiter trugen Lederschurz/Hüftschurz, Lederstrümpfe mit Riemen um die Waden oder Sohlen

Dorer in Chiton, mitte und links Ephebe und Krieger in der Chlamys

Griechische Antike

Römische Antike (5. Jh. v. Chr. bis 395 n. Chr.)

Kleidung: Tunika und Toga, schlicht um den Körper gewickelt - später zur Kaiserzeit aufwendig und luxuriös - 3-4fache Mannesgröße; Reichtum und gesellschaftl. Stellung

Die Kleidung der Römer wurde stilbildend für den gesamten Mittelmeerraum. Man trug, im Wesentlichen von der griechischen Kleidung beeinflusst, die Tunika und die Toga. Die Tunika war aus Wolle oder Leinen gefertigt und es gab sie in unterschiedlichen Längen. Sie wurde von fast jedem in Rom getragen. Die Toga hingegen war den männlichen Bürgern Roms vorbehalten und wurde nur zu wichtigen Anlässen getragen. Die Toga eines Hohen Staatsbeamten oder Würdenträgers war zusätzlich mit auffälligen Purpurstreifen eingefasst.

Für das Anlegen der Toga gab es feste Vorschriften, der Faltenwurf dufte nicht wie bei den Griechen Ausdruck des persönlichen Geschmacks sein. Da die Toga nur von Personen getragen werden durfte, die das römische Bürgerrecht besaßen, unterschied es den römischen Bürger von Sklaven und Nichtrömern.

Tunika war a.d. Hüfte durch einen Gürtel gerafft, knielang

Lacerna: Schultermantel mit Kapuze, die manchmal schon mit Umhang verbunden war

Bauern und Arbeiter trugen knappe Kappen aus Leder oder Strohgeflecht, freie Bürger den Pileus - einen Hut mit schmaler Krempe aus Filz

Frauen trugen mehrere Tuniken übereinander, beliebte Farben Weiß/Rot/Gelb/Blau, mitunter mit goldenen Fransen verziert

Arbeiter und Bauern trugen dunkle Tuniken

Im Jahr 330 n.Chr. machte Kaiser Konstantin Byzanz (das heutige Istanbul) zur neuen Hauptstadt des Römischen Reiches. Die Bewohner von Byzanz fanden langsam Gefallen an Luxusgütern aus ganz Europa. Waren die Römer anfangs noch stolz auf ihre einfache Kleidung, nahm nun die Extravaganz zu.

Das byzantinische Königshaus war zu dieser Zeit in der Mode tonangebend. Kaiserin Theodora war von Kopf bis Fuß sehr auf ihr Äußeres bedacht und stets eine Aufsehen erregende Erscheinung. Sie war der Vorläufer der späteren höfischen Mode, welche noch viele Jahrhunderte später modisches Vorbild für die unteren Schichten werden sollte.

Römische Antike

In der Zeit des Übergangs von der Antike ins Mittelalter, etwa 600 n.Chr., veränderte sich mit der Gesellschaft auch die Mode. Zur christlichen Forderung nach Verhüllung des Körpers, passten die antiken Gewänder nicht recht. Hosenbeine und Ärmel wurden länger und lange Untergewänder und Hemden wurden üblich. Germanische und mittelalterliche Trachten vermischten sich.

Mittelalter

Merowinger (481 - 752)

Franken haben seit dem 3.Jh Gallien sowie alle germanischen Gebiete unterworfen

begruben ihre Toten mit Kleidung - deshalb weiß man vieles über d. Kleidung

Männerkleidung: Rock (angelehnt an römische Tunika, "Gonelle", Obergewand, das von Stickereien eingesäumt war), Hose ("Braies", bis 5. Jh hauptsächlich kurz) und Mantel (vorne und hinten lang, seitlich kurz)

Frauenkleidung: lange Tunika mit bestickten Bändern, Stola, Gewand mit Spangen an Schulter gehalten, Ledergürtel um Taille

Mittelalter

Karolinger (752-987)

größte Ausdehnung d. Frankenreichs unter Karl d. Großen, erster Feudalstaat des Mittelalters entwickelt sich - Unterschied der Gewänder zwischen den Schichten wuchs an

Kirche erlangt Vormachtstellung - Verhüllung des Körpers wurde gefordert - Häufung von Gewändern und Schmuck, wirkte überladen und unförmig, Grundformen Tunika/Kittel/Hose bleiben

Stoffe in leuchtenden Farben f.d. Adel

Ottonen (950-1024)

kaiserliches Stammland Sachsen mit Magdeburg

Beginn der Romantik

Kirche als Hauptträger der Kultur, Klöster als Zentrum des geistlich kulturellen Lebens, Kreuzzüge

Einfluss byzantinischer Kleidung, Schnitt wurde nun verändert - Oberteil bis zur Taille verengt, Differenzierung zwischen Frauen- und Männerkleidung

GOTIK (12./13. Jh)

12. & 13. Jh

gotischer Baustil ab Mitte d. 12. Jh in Frankreich - ca 100 Jahre später in DE

gesellschaftliche Situation änderte sich - Vormachtstellung der Kirche schwand - Produktion der Kleidung gelangte in weltliche Hände, zunehmende Bedeutung der Frau - Mode änderte sich

Höfisch/Ritterlich geprägt, Frau als Herrin

enge, körperbetonte Kleidung machte Schnitt in der Kleidung notwendig - wurde zum wichtigsten Element in der europäischen Mode

Mit dieser Entwicklung musste die Entwicklung des Verschlusses einher gehen - zu Beginn durch Bänder im Taillen- und Halsausschnitt und beim Ärmel bereits Knöpfe

Textilherstellung wurde von Zünften organisiert, Handwerk der

Schneider wurde üblich

Im 13. Jh. wurden hauptsächlich Wollstoffe verwendet, die einen

eleganten, schweren Faltenwurf ermöglichten

Pelzverbrämungen wurden üblich, Pelz wurde auch als Futter

eingesetzt

Frauenkleidung: Oberkleid "Surkot" - eng um den Oberkörper,

betont Brust und Taille, Unterkleid, das d. Oberkleid ähnelte

Je enger d. Taille, desto weiter wurde der Rock und verlängerte sich

zur Schleppe, Hängeärmel

Männerkleidung war d Frauenkleidung weitgehend angepasst

Kleidung des Volkes sehr einfach - oft Kapuze, die am Schulterkragen

befestigt war "Gugel", Frauen trugen einfache Hemdkleider

14 Jh

französische Mode wurde immer wichtiger, Frankreich als Zentrum für europäische Mode - von dort aus verbreitete sie sich über ganz Europa - auch abgeändert

Bürgertum verbündete sich in Frankreich m.d. König - Adel musste Privilegien opfern - Ritterstand erlebte Niedergang, Vormachtstellung der Kirche ging verloren

Kleidung wurde immer enger - Körper stärker entblößt, herrschende Mode verherrlichte überschlanke Proportionen

Mitte d. 14. Jhdt ging eine große Pestepedemie zu Ende - Kleidung und Mode entwickelten sich rasant

Je häufiger die Mode wechselte, desto öfter wurden Kleiderordnungen erlassen, die Materialien und Formen festlegten.

Männerkleidung 14. Jh

Männerkleidung

Schecke, Dupsing (Gürtel), Strumpfhose

Männerrock war kürzer und enger, sodass sich aus der Tunika eine Jacke entwickelte

lange Tunika wurde zur Schecke - franz. jaque oder jaquette - die dem Körper eng anlang und kaum über den Schoß reichte --> Schecke als Urahn des Männer-Jacketts

Neuheit: Kragen, der immer höher wurde und gg. Ende d. Jhdt zum Kinn reichte --> Brust sollte breit und voll wirken, Taille eng und knapp

Heuke: Kreisförmiger Mantel, der in der 2. Hälfte d. 14. Jh modern war, a.d. Schulter m. Knopfverschluss versehen

Gugel: Kopfbedeckung der Bevölkerung - von der Tracht des niederen Volkes zur Modetracht der Reichen aufgestiegen, wurde zu kragenartiger Kapuze mit langem gedrehtem Schwanz

Fußbekleidung: Schnabelschuhe, Spitzen mit Baumwolle ausgestopft; Länge der Schuhe in Kleiderordnungen festgeschrieben

Frauenkleidung 14. Jh

Anfang des Jahrhunderts: weit geschnittene Cotte wie im 13. Jh (Abb. 1) mit dem darüber getragenen Surcot (Abb. 2) zu sehen,später nur noch vereinzelt und in der Regel als repräsentatives Gewand v.a. im höfischen Bereich (Abb.3)

Cotte ändert sich - Figurbetonung im Bereich des Oberkörpers (Abb. 4).

zunehmende Dekolletierung, die um die Jahrhundertwende ihren Gipfel erreicht und hier z.T. die Schultern und teilweise die Brust entblößt (Abb. 5&6). Diese modische Entwicklung ruft auch Kritiker, v.a. aus dem Klerus, auf den Plan, wie einige schriftliche Quellen belegen

Eine Möglichkeit, die Körperbetonung schnitttechnisch umzusetzen, ist der Aufbau des Kleides aus mehreren senkrechten Bahnen, die sich von oben zur Taille hin verjüngen und sich dann zum unteren Saum hin wieder stark verbreitern. So wird etwa ab der Hüfte ein weiter und faltenreicher Fall gewährleistet. Die Einarbeitung von Geren (Keilen) gibt dem Rock ebenfalls Weite.

Auch die Ärmel sind ab der Mitte des Jahrhunderts meist eng anliegend und am Unterarm (teilweise bis über die Ellenbogen) mit einer Knopfleiste versehen (Abb. 4). Zumindest für repräsentative Cotardien sind im ausgehenden 14. Jh. sogenannte Prieschen oder Muffen (Abb. 6) typisch

Frauenkleidung

Hörnerhaube, Hennin, Kruseler

Philipp der Gute

Burgundische Mode

100jähriger Krieg - Frankreich kämpft gegen England/schwere Niederlagen --> Herzogtum Burgund übernahm die Führung in der Mode

Wohlstand und Reichtum - im 15. Jh d. städtereichste Gebiet der Welt, v.d. Nordsee bis zum Mittelmeer

Aufschwung von Handel und Handwerk, Hof als Zentrum f. Kultur und Politik

Gemusterte Stoffe, Granatapfelmuster, Stickereien (auch mit Perlen und Edelsteinen)

Schellenmode, Zaddelung und Mi-parti erlebten ihre Blüte

Farben anfänglich hell leuchtend - Philipp der Gute führte d. burgundische Hoftracht ein --> schwarz als Modefarbe, bunte Farben gedämpfter

Farbensymbolik gab Auskunft über Rang und Stand

Zeremonialtracht wurde zur Uniform - schwarzer Rock und schwarzer Mantel

anfänglich sehr übertriebene Formen, später bürgerlich-sachlich

burgundische Mode war einfach, prunkvoll und exklusiv

Burgundische Mode

(1363 - 1477)

Rogier van der Weyden, 1460

Haar war völlig unter der Kopfbedeckung versteckt - Stirn und Schläfen rasiert

Jan van Eyck "Die Hochzeit der Arnolfini" 1434

Mode im Mittelalter - Zusammenfassung

Gebote und Verbote

Die Männermode war zu Zeiten der Minnesänger ausgesprochen prächtig und stand der Frauenmode in nichts nach. Im hohen Mittealter war für beide Geschlechter von Stand die reich verzierte Tunika und als zweites Obergewand der sogenannte ärmellose Surcot typisch. Dieses Obergewand wurde bei den Damen zunehmend körperbetonter und wurde vermutlich in der Taille geschnürt. Da nur wenige Kleidungsstücke aus dieser Zeit erhalten sind, lässt sich die Mode nur anhand von Gemälden rekonstruieren, die jedoch bis zum Ende des 14. Jahrhunderts noch nicht sehr detailliert waren.

Die Bürgerlichen behielten ihren knielangen Kittel bei. Aber nicht nur die Oberbekleidung bekam viel Aufmerksamkeit in den Verbots- und Gebotslisten, sondern auch das Schuhwerk. So schrieb eine Kleiderordnung vor, dass die mit Baumwolle oder Moos ausgestopften Schnabelschuhe verschiedene Maße für Fürsten und Prinzen, höhere Adlige, einfache Ritter und reiche oder gewöhnliche Leute haben müsse. Diese Herrenschuhe wurden immer länger und erreichten bis zu 46 cm. So kam auch das Sprichwort „auf großem Fuß leben“ auf. Der Klerus verachtete diese Modeauswüchse als Teufelswerk. Bauern hingegen trugen den einfachen germanischen Bundschuh aus Leder, der mit einem langen Riemen gebunden war.

Neue und alte Trends setzten sich durch

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts trug der Mann bis auf Schritthöhe verkürzte Jacken, die sogenannten Schecken, dazu verlängerte Strümpfe und noch immer, die schon früher beliebten Schnabelschuhe. Das Haar wurde halblang und über dem Gesicht kurz getragen, was dem heutigen Pony nahe kommt. Auch Kopfbedeckungen waren üblich, wie zum Beispiel die Bundhaube aus Leinen. Das Gesicht war entweder glatt rasiert oder es wurde ein Vollbart getragen, der zu dieser Zeit langsam in Mode kam.

Frauen begannen zunehmend ihr Haar zu bedecken. Somit etablierten sich unterschiedlichste Kopfbedeckungen, vom einfachen Schleier bis zum sogenannten Gebende, einer 3-6 cm langen Leinenbinde, die das Kinn und die Wangen bedeckte. Typisch war auch der aufwendige Hennin, eine spitze, kegelförmige Haube, die bis zu einem Meter lang sein konnte und an dessen Ende meist ein Schleier angebracht war, sowie die auffällige Hörnerhaube des späten Mittelalters. Diese übertrieben anmutende Mode entstand am Hof von Burgund im Zeitalter des Feudalismus und sollte die Macht und die Privilegien des Adels wiederspiegeln.

Mittelalter

Zusammenfassung

Renaissance

Frührenaissance 1400-1490

Hochrenaissance 1490-1510

Spätrenaissance 1510/20-1600

Renaissance

Granatapfelmuster

Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit vollzog sich im Laufe zwischen 1450 und 1500. Er wurde durch verschiedene Ereignisse, wie z.B. die Erfindung des Buchdrucks, die Entdeckung Amerikas sowie den Humanismus, bei dem die Einzigartigkeit des Menschen im Vordergrund steht, bewirkt. Eine weitere Grundlage für die Neuzeit war die Herausbildung von Nationalstaaten in Europa.

Mensch und Natur rücken in den Mittelpunkt

In der Renaissance (15.-16. Jahrhundert) dominierte die italienische Mode, da italienische Städte, wie Mailand, Florenz und vor allem Venedig wichtige Umschlagplätze für den Handel mit dem Morgenland wurden. Ganz Europa folgte der Renaissance-Mode und wandelte sie nur wenig ab.

Kleidung Renaissance

Die entscheidenden modischen Veränderungen im 16. Jahrhundert gingen von der Männermode aus. Die von Männern getragene Schamkapsel, entstanden aus dem Latz der Männerhosen, wurde immer auffälliger und hatte verschiedenste Formen angenommen. Von langgestreckt über rund und zum Teil mit Schleifen besetzt. Ein weiter Überrock, die Schaube, wurde üblich. Man(n) trug sie über dem Wams, einer kurzen engen Weste mit Ärmeln. Die Schaube hatte lange, weite Ärmel und im Rücken einen großen Kragen, der Koller genannt wurde.

Frauen trugen eine fußlange Schaube. Das Kleid wurde in Rock und Mieder geteilt. Geschlitzte Ärmel wurden der letzte Schrei, Männer fanden generell Gefallen an geschlitzten Kleidungsstücken. Diese Mode ging von den Landknechten aus, deren Kleidung bunt, phantasievoll und prahlerisch war. Hier kann man erstmals in der Modegeschichte beobachten, wie sich eine Mode „von der Straße“ entwickelte.

Mode

Spanische Mode (ca. 1550 - 1620)

Spanische Mode

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts dominierte die spanische Mode. Mit der Entdeckung Amerikas und der Verlagerung der Handelswege nach Westen gewann Spanien an politischer und wirtschaftlicher Bedeutung.

Als höfische Kleidung war für Männer ein an Brust und Schultern wattierter Wams, der sogenannte „Gänsebauch“, vorgeschrieben, und die Handgelenke wurden mit weißen Spitzenkrausen verziert. Dazu trugen sie mit Pferdehaar ausgestopfte kurze Hosen und lange Strümpfe. Beide Geschlechter trugen die steife Kröse, eine hohe Halskrause. Für die höfische Frau kam der Reifrock auf, der die höfische Haltung von Würde und gebieterischen Anstand unterstreichen sollte. Die Modefarbe war zu dieser Zeit Schwarz.

Das Hofzeremoniell in dieser strengen, dunklen Kleidung glich einem militärischen Reglement, dem sich der Adel unterordnete, um sich vom gemeinen Volk abzuheben und seinen Ämtern einen Ausdruck von Würde zu geben. Die spanische Mode setzte sich allerdings wegen ihrer Steifheit und Strenge nur langsam und meist abgemildert in anderen europäischen Ländern durch.

SCHUHMODE

Kothurnen

SCHUHMODE

Frauen trugen hohe Schuhe mit Kork- oder Holzsohlen, die Kothurnen, welche das Vorbild für Plateausohlen werden sollten. Als Überschuhe gab es sogenannte Chopinen, die bis zu extravaganten 76 cm hoch sein konnten und vor nassen Füßen schützen sollten. Allerdings war es nicht ungefährlich ohne Hilfe auf diesen Schuhen zu gehen und wahrscheinlich auch so gut wie unmöglich.

Die weit verbreiteten Schnabelschuhe der Männer machten ihrem Gegenteil, dem sogenannten Ochsenmaul-Schuh Platz, der vorn extrem breit und abgerundet war. Die Schuhe nahmen in ihrer Breite solche Ausmaße an, dass König Heinrich VIII. in England mehr als 15 cm breite Schuhe verbot.

Chopinen

Ochsenmaulschuh

Mode 30jähriger Krieg

Kleidermode zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges war durch ein Streben nach mehr Bequemlichkeit, Freiheit und einer natürlichen lässigen Eleganz geprägt

Im Vergleich mit der vorherigen Betonung einer hohen und schlanken Figur war die Silhouette in den 1620 bis 1650er Jahren für beide Geschlechter deutlich rundlicher und breiter. Dieser Eindruck wurde jedoch weniger durch ausgestopfte und wattierte Kleidung erreicht – wie in der spanischen Mode –, sondern einerseits durch hochtaillierte Gewänder für beide Geschlechter (vor allem ab etwa 1630), und andererseits durch weite Schnitte und große, ausladende Stoffmassen, sowohl für Hosen als auch für Röcke; bei Herren auch durch weite Umhänge und Mäntel.

Die frühbarocke Mode hatte außerdem einen Hang zum Verspielten, Blumigen, und Lieblichen: Sie war (nach wie vor) geprägt von einer großen und allgemeinen Vorliebe für Spitzen, die von beiden Geschlechtern vor allem an Kragen und Manschetten getragen wurden, von Frauen auch am Häubchen, von Herren auch an der Schärpe oder an den Knien. Dazu kamen Bänder, Schleifen und Rosetten. Die spanischen Halskrausen kamen nach und nach aus der Mode und machten immer mehr flachen und breiten Kragen Platz.

Die Übergänge zur Mode unter Ludwig XIV. sind fließend, da diese bereits eine frühe Phase kannte, die schon ab etwa 1640 begann. Vor allem rutschen um die Mitte des Jahrhunderts die Taillen nach und nach in ihre normale Position zurück. Insgesamt geht der Trend nun wieder mehr in eine hohe schlankere Richtung.

Mode 30-jähriger Krieg

Mode 17. Jhdt

Mode 17. Jhdt - Ludwig XIV

Nach dem 30-jährigen Krieg (1618-1648) übernahm Frankreich die politische und kulturelle Führung in Europa. Von 1651 bis 1715 regierte Ludwig XIV. als absoluter Herrscher und seine Hofhaltung wurde an fast allen europäischen Höfen zum Vorbild. An den deutschen Höfen bemühte man sich auch die Sprache und das Verhalten des französischen Vorbilds nachzuahmen. Dies wirkte sich natürlich auch in großem Maße auf die Mode der damaligen Zeit aus.

König Ludwig XIV. hatte nicht nur die politische Macht, sondern bestimmte auch die Mode. So führte er am französischen Hof die Allongeperücke ein. Eine langhaarige, lockige und schwere Perücke, die zum Muss modischer Herren wurde. Böse Zungen behaupten, der König hätte die Perücke nur eingeführt, um seine eigene Kahlköpfigkeit zu verbergen. Unter der Perücke wurde das Haar kurz getragen oder der Kopf kahl geschoren. Die Männer der unteren Schichten trugen ihr Haar möglichst lang, da Perücken zu teuer und zudem hinderlich bei der Arbeit waren.

Männer- und Damenmode 17. Jh+18. Jh

Im Barock-und Rokoko-Zeitalter (17. und 18. Jahrhundert) näherte sich die Männer- und Frauenmode einander an.

Die übermäßig wattierten Westen machten den ersten anzugähnlichen Kleidungsstücken Platz. Lange Jacken mit breiten geknöpften Aufschlägen wurden offen zu Kniehosen aus dem gleichen Stoff getragen.

Heutzutage mutet die Art und Weise, wie sich elegante Herren damals kleideten feminin an. Immerhin trugen sie, wie die Frauen farbenfrohe Kleidung aus prunkvollen, reich verzierten Stoffen. Allerdings haben sie damals schon, im Gegensatz zu den Frauen, Hosen getragen. Es kamen neue Hosenformen auf, wie die Rheingrafenhose (Rhingrave), eine Art Rock-Hose, die unter den Knien mit Spitzenmanschetten zusammengehalten wurde. Dazu wurden Seidenstrümpfe und Schuhe mit Absätzen getragen. Später wurden sie weitgehend durch Stulpenstiefel ersetzt, deren Stulpen immens weit und zum Teil mit Spitze oder feinstem Batist ausgefüllt oder gefüttert waren.

Die kleinen, mit Reismehl gepuderten Frisuren, die zu Beginn des Rokoko (18. Jahrhundert) noch in Mode waren, wurden nun abgelöst von Riesenaufbauten, die mit Schmuckketten, Schmetterlingen, Blumen, Früchten und sogar mit kleinen Schiffsmodellen verziert wurden. Diese Perücken waren teilweise so hoch, dass sie sich leicht in den Kerzen der Kronleuchter entzünden konnten. Die teureren Exemplare waren aus Menschenhaar gefertigt, die günstigeren aus Pferdehaar. Letztere hatte den Vorteil bei Regen nicht in sich zusammen zu fallen.

Blasse Haut galt bei Männern als auch bei Frauen der oberen Schicht als vornehm. Als Kontrast dazu benutzte man starkes Rouge und Lippenstift, sowie Schönheitspflästerchen aus schwarzem Taft, die es in verschiedensten Formen gab. Sie hatten neben der Form des klassischen Schönheitsflecks auch die Umrisse von Herzen, Monden oder Sternen. Heute unvorstellbar, aber das Baden und Waschen galt in dieser Zeit als ungesund und somit brauchte man diese Pflästerchen hauptsächlich um Schmutz und Hautflecken zu kaschieren. Ihren Körpergeruch versuchten die Männer und Frauen der damaligen Zeit mit Unmengen von Parfüm zu überdecken.Die Männerkleidung im Rokoko wurde schlichter in ihrer Form. Und auch Details wie Bänder, Schleifen, Rüschen und Volants wurden dezenter.

Männer trugen einen vorn geknöpften, etwa knielangen Mantelrock (engl. = frock-coat) meist mit Umlegekragen und Spitzenjabot, dazu enge Kniehosen (franz. = Culotte) und Weste. Die gepuderte Zopf- und Haarbeutelperücke, unter dem Namen „Mozart-Zopf“ bekannt, gehörte ebenso dazu, wie der Dreispitz-Hut. Helle Strümpfe und Schnallenschuhe vervollständigten das Outfit. Als modische Accessoires trug der Mann damals einen Degen und eine Schnupftabakdose, Kurzsichtige eine Stielbrille (Lorgnon). Brillen waren auch schon damals mehr als nur reine Sehhilfen. Wie heute unterlagen sie der jeweiligen Mode und wurden reich verziert auch als Accessoire getragen.

Die Dekadenz dieser Epoche fand durch die Französische Revolution (1789-1799) ein jähes Ende. Nicht nur die Gesellschaft erlebte einen Umbruch, sondern auch die Mode.

MODE 17+18 Jh

Frührokoko

18. Jh

Hochrokoko

Die Kleidermode des Rokoko, ähnlich wie die Architektur dieser Epoche, gilt als Fortführung des Barock und wird im Allgemeinen von etwa 1720 bis 1770 datiert, zum Teil auch bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789. Hauptausgangspunkt der Modeentwicklung war bis um 1760 der französische Königshof in Versailles, an dem sich die Mode in Gesamteuropa orientierte.

Mit dem Tod Ludwigs XIV. 1715 verwaiste der französische Hof, da der spätere König Ludwig XV. noch nicht volljährig war. Die wohlwollenden oder abfälligen Äußerungen Ludwigs XIV. hatten großen Einfluss auf die Mode seiner Zeit gehabt; das stark reglementierte Hofzeremoniell hatte obendrein dem Hochadel die Hofkleidung weitgehend vorgeschrieben. In der darauf folgenden Régence fiel das höfische Kleiderreglement ebenso weg wie die Rolle des obersten Moderichters in Person des Königs.

Viele Aristokraten verließen Versailles und zogen in die unzähligen Palais, Stadtschlösser und Appartements der Stadt Paris. Dadurch bildete sich ein neues gesellschaftliches Leben aus, das sich dezentral in den Salons der feinen Damen abspielte. Was modisch war und was nicht, wurde nunmehr vor allem in diesen Salons festgelegt, und das änderte sich auch mit der Volljährigkeit und offiziellen Thronbesteigung des neuen Königs nicht. Es wurde möglich, eine mittlerweile als unmodern empfundene Steifheit in Kleidung und Benehmen abzulegen.

18. Jhdt

Spätrokoko

18./19. Jh - industrielle Revolution

In England bewirkte die beginnende industrielle Revolution Mitte des 18. Jahrhunderts eine gesellschaftliche Umschichtung. Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, sowie die Arbeitsverhältnisse und Lebensumstände veränderten sich tiefgreifend und dauerhaft. Ausschlaggebend dafür war das beginnende Maschinenzeitalter, was eine höhere Produktionsquote ermöglichte und somit die Wirtschaft in Schwung brachte. Dies wirkte sich auch auf die Mode aus, die nun praktisch sein musste, um bei der Arbeit nicht zu behindern.

In Paris dagegen löste die Französische Revolution erst zum Ende des 18. Jahrhunderts die Vorrechte des Adels ab und passte sich, auch in der Mode, den praktischen Bedürfnissen des Bürgertums an. Die freien Bürger schafften die vom Adel auferlegte Kleiderordnung ab und bevorzugten bequemere Kleidung, wie sie in England bereits getragen wurde. Das Bild der Mode pendelte sich nach 1789 somit neu ein. Das alte politische System wurde durch ein neues ersetzt und Paris und der französische Hochadel war nicht mehr der Orientierungspunkt der Gesellschaft. Nur wer seine Treue zum französischen Hof demonstrierten wollte, trug weiterhin die traditionelle Hofkleidung.

19. Jhdt.

Dandy

Im frühen 19. Jahrhundert entwickelte sich der Typus des Dandy. Er bevorzugte elegante Kleidung und schöne Halstücher. Sein Stil fand viele Anhänger. Dandys machten Eleganz zum Lebenszweck, fielen aber nie auf. Sie hatten die besten Schneider, trugen die perfektesten Schnitte und die feinsten Stoffe. Ihre Krawatten saßen immer makellos und sie benahmen sich darüber hinaus auch noch einwandfrei.

Die Kniehosen der Herren wurden seit der Französischen Revolution durch die langen Röhrenhosen (Pantalons) ersetzt, der Dreispitz durch den Zylinder. Die Herrenmode ähnelte in vielen Zügen der Damenmode. Die Taillen waren hochgerutscht und der Eindruck der Nacktheit, der auch in der Damenmode so wichtig war, wurde erzeugt, indem die hautengen Pantalons vollständig bis zur Taille zu sehen waren, die Westen kurz und die Jacke vorn vollständig ausgeschnitten war.

Die Befreiung vom Korsett

Damenmode

Die Revolutionstracht der Frauen, die aus Rock und Jacke bestand, wurde später durch Hemdkleider (Chemise) im Empire-Stil abgelöst. Die klassische Chemise ist ein hemdähnliches Kleid aus so feinem Gewebe, dass sie durchscheinend ist. In Frankreich trugen extravagante Damen unter den dünnen Kleidern hautfarbende Trikots, während in Deutschland meist ein Gewand aus festem Gewebe, wie Seidenatlas, dessen Farbe durch das zarte Kleid schimmerte, darunter gezogen wurde. Schleifen, Bänder und zu viel Schmuck, wie Armbänder und Ohrringe, die früher durchaus auch von Herren getragen wurden, kamen nun aus der Mode.

Die Französische Revolution hatte in der Kleidermode alle Zwänge beseitigt. Man hatte sich von der steifen Mode des 18. Jahrhunderts mit seinen Krinolinen und schweren Seidenstoffen befreit. Nach dem Vorbild antiker griechischer Gewänder wollte man sich ungezwungen in Kleider hüllen, unter denen der Körper nicht unter einem Korsett oder Drahtgestell zu leiden hatte.

Mit der neugewonnen Freiheit für die Frau war es aber schon bald wieder vorbei. Nach den aufreibenden Jahren des Krieges waren die Obrigkeiten in den Ländern Europas bemüht, die alte Ordnung wieder herzustellen. Jedes politische Mitspracherecht seitens der Bevölkerung wurde revidiert und so zog sich der "Biedermeier-Mensch" in sein Privatleben zurück. Vor allem auf die Frauen wurde diese ausgeprägte Häuslichkeit geradezu sprichwörtlich: Die drei Wörter "Kinder, Küche, Kirche" umfassten die Betätigungsfelder, mit denen sich eine Frau ausschließlich zu befassen hatte.

19. Jh.

Vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert, verwies die Kleidermode immer auf die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stand. Erst seit Entwicklung der Industriegesellschaft verlor sie diesen Status und gewann ihre Bedeutung als Mittel des sozialen Wettbewerbs unter den Schichten. Nun konnte sich jeder modisch kleiden und es gab keine Privilegien für gewisse Kleidungsstücke, Muster oder Farben mehr.

Der Empire-Stil, mit seinen natürlich geschnittenen Kleidern, hatte seine reizvolle Wirkung bald verloren. Die Stoffe verloren wieder ihre Transparenz und die Dekolletés wurden kleiner. Die Korsetts des letzten Jahrhunderts wurden von der Mode wieder aufgegriffen. Im Biedermeier-Stil des 19. Jahrhunderts bestanden die Kleider der Frauen wieder aus weiten, knöchellangen Röcken mit engen Oberteilen. Als Neuheit waren die Kleider in dieser Zeit mit, zum Teil riesigen, keulenförmigen Ärmeln versehen. Dazu trugen die Frauen in der Regel einen sogenannten Schutenhut, der unter dem Kinn gebunden wurde. Die Modekonventionen waren zu der Zeit stark von der Romantik, mit ihren gefühlsbetonten Impulsen und ihrer Sehnsucht nach vergangenen Epochen beeinflusst.

Beginn der Haute Couture

Damenmode

An den adligen Höfen Europas entstand ein neues Rokoko mit kostbaren Hofkleidern. Die Taillen wurden immer schmaler und die Röcke immer weiter. Der Rock erhielt Mitte des 19. Jahrhunderts (wie schon im späteren 16. Jahrhundert) einen Reifrock, die sogenannte Krinoline, die durch den Designer Charles Frederick Worth propagiert wurde. Die Entwicklung von Stahldraht, die erheblichen Fortschritte in der Textilindustrie und der Einsatz von Nähmaschinen führten zu einem immer größer werdenden Umfang der Krinoline und somit auch dem der Röcke. Die Bürgerinnen legten Wert auf exklusive Kleidung und ahmten den höfischen Stil nach. Modemacher, wie Worth und Poiret gaben nun den Ton an und die ersten Vorläufer der heute noch exklusiven Haute Couture-Modelle erschienen.

Ein Schritt hin zur „bequemeren“ Mode, war die Veränderung der Krinoline. Deren Volumen wurde auf der Vorderseite stark reduziert, was den Damen ermöglichte, näher an den Tisch heran zu treten oder auf ihren Gesprächspartner zuzugehen. Der lange Rock wurde nun über dem Gesäß aufgebauscht getragen. Dies wurde durch den Halt einer Unterkonstruktion namens Tournüre gewährleistet. Dazu trugen die Damen geschnürte Halbstiefel und am Abend Halbschuhe mit Absatz. Das beliebteste Schmuckstück zu dieser Zeit war die Brosche aus unterschiedlichsten Materialien.

Die Männermode trat in den Hintergrund

Die Herrenmode der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte verschiedene sachliche Mantelformen, wie den Raglan, dessen besonderer Schnitt an den Ärmeln das An- und Ausziehen erleichtern sollte. Für den Tagesanzug kamen Sakko, Cutaway und Smoking als charakteristische Jacken- und Mantelformen auf. Männer tragen dunkle Anzüge, die in ihrer Grundform bis heute fast unverändert geblieben sind. Männer sind nun weniger modisch, sondern seriös gekleidet und demonstrieren ihren Wohlstand stattdessen durch die aufwendige und teure Mode ihrer Frauen und Töchter.

Diese Zurückhaltung in der Männermode wird sich noch bis zum Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts halten. Dennoch gab es auch viele gravierende Veränderungen in der Mode sowie in der Gesellschaft. Die zwei Weltkriege konnten die Entwicklungen in der Mode nur kurz bremsen. Aber neue Modeschöpfer und die Unterteilung der Modeherstellung in Haute Couture und Prêt-à-porter sorgten für ein modisch sehr abwechslungsreiches 20. Jahrhundert.

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