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Transcript

Definition, Formen, Folgen

Plagiat

Definition

Was ist ein Plagiat?

Als Plagiat wird ein geistiger Diebstahl bezeichnet. Im wissenschaftlichen Bereich handelt es sich um die Übernahme eines ganzen Textes oder einer Textpassage ohne Quellenangabe. Eine vollständige oder unvollständige Übernahme einer Gliederung oder eine Übersetzung eines Textes werden auch als Plagiat gewertet.

Ab wie viel

Prozent ist ein Text ein Plagiat?

Wie viel Prozent Plagiat ist erlaubt?

Es gibt grundsätzlich keinen Prozentwert, ab dem eine wissenschaftliche Arbeit als Plagiat gewertet wird. Der Eigenanteil der Arbeit muss auch ohne die plagiierten Stellen einen Mehrwert haben und darf kein absichtliches Plagiat (kein Täuschungsversuch) sein. Wenn Du aus Versehen einzelne Zitate plagiierst, wird das als fehlerhaftes wissenschaftliches Arbeiten gewertet. Auch die Fachrichtung beeinflusst den Prozent-Wert, sodass keine generellen Angaben möglich sind, ab wann man als Plagiator gilt.

DER BEABSICHTIGE TÄUSCHUNGSVERSUCH

IST

WICHTIGER ALS EIN PROZENTWERT

Achtung!

Wo liegt die Grenze

zwischen

Inspiration und Plagiat?

Grenze zwischen Inspiration und Plagiat

Die Grenze zwischen Inspiration und Plagiat verläuft fließend. Um ein Plagiat zu vermeiden, sollte eine eindeutige Trennung zwischen direkten Zitaten, indirekten Zitaten und eigenen Inhalten optisch kenntlich gemacht werden. Des Weiteren sollten Zahlen, Definitionen, Theorien und Erkenntnisse immer mit direkten oder indirekten Zitaten belegt werden.

Achtung!

BEI JEDER WÖRTLICHEN ODER SINNGEMÄSSEN ÜBERNAHME MUSST DU AUF DIE QUELLE VERWEISEN

Welche Arten von Plagiaten gibt es?

Welche Arten

von Plagiaten gibt es?

Vollplagiat

Vollplagiat

Definition

Bei einem Vollplagiat (auch Textplagiat oder Komplettplagiat) werden ganze Texte oder Abschnitte aus einer Quelle ohne Quellenangabe übernommen. Wenn eine komplette wissenschaftliche Arbeit (zum Beispiel eine fremde Hausarbeit) als eigene Leistung ausgegeben wird, handelt es sich um ein Vollplagiat.

Vier Formen des Vollplagiats

1.

1. Die ganze kopierte Textstelle wird nicht als Zitat kenntlich gemacht. Zudem gibt es keine Fußnote zur Quelle oder Quellenangabe im Literaturverzeichnis.

2. Die Quelle des Zitats wird in einer Fußnote angegeben, auf die jedoch nicht hinter dem Zitat verwiesen wird. Zudem ist das Zitat nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet.

2.

3. Die Quelle wird im Literaturverzeichnis angegeben, jedoch fehlt eine Fußnote bzw. der Verweis direkt hinter dem Zitat.

3.

4. Es wurde eine Textstelle ohne Kenntlichmachung der Quelle in eine wissenschaftliche Arbeit eingefügt und ausdrücklich versichert, dass es sich um die eigene Arbeit handelt und alle Zitate ausgewiesen wurden.

4.

Beispiel

Im ersten und letzten Fall spricht man von einer vorsätzlichen Täuschung. Beim 2. und 3. Fall handelt es sich um Fehler beim wissenschaftlichen Arbeiten

Original-Quelle

Beispiel für ein Vollplagiat

Halbsatzflickerei

Definition

Bei der Halbsatzflickerei (auch Satzteilplagiat) wird ein Teil eines Satzes umgeschrieben. Durch die Änderung von einzelnen Sätzen entsteht ein Flickwerk von Plagiaten, dass sich entweder durch die ganze oder stellenweise durch die wissenschaftliche Arbeit (z. B. Haus- oder Bachelorarbeit) zieht. Für die Halbsatzflickerei werden Synonyme, Umstellung von Aufzählungen oder das Austauschen von halben Sätzen genutzt. Auch eine ganze Umstellung eines Satzes oder ein Austauschen oder Weglassen von Satzteilen gelten als Halbsatzflickerei.

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für eine Halbsatzflickerei

Zitatsplagiat

Definition

Bei einem Zitatsplagiat (auch kopiertes Zitat genannt) werden darauffolgende Quellen und Zitate nicht selbst recherchiert, sondern aus einer anderen Quellen übernommen (Sekundärzitate). Der Plagiator gibt nur die Quellenangabe zu den Original-Zitaten an. Somit täuscht der Verfasser vor, die Zitate selbst herausgesucht zu haben. Oft werden dazu noch die anliegenden Textstellen plagiiert.

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für

ein Zitatsplagiat

Strukturplagiat

Definition

Beim Strukturplagiat wird eine Struktur (zum Beispiel Gliederung) oder eine Idee übernommen, ohne die Originalquelle zu nennen.

Definition

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für ein Strukturplagiat

Übersetzungsplagiat

Definition

Bei einem Übersetzungsplagiat wird ein fremdsprachiger Text übersetzt und als eigene Erkenntnis in einen wissenschaftlichen Text eingefügt (ohne Quellenangabe). Durch die Übersetzung soll der Täuschungsversuch getarnt werden.

Definition

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für ein Übersetzungsplagiat

Eigenplagiat

Eigenplagiat

Definition

Beim Eigenplagiat (auch als Selbst- oder Autoplagiat) handelt es sich um eine Mehrfachveröffentlichung des eigenen Textes. Hierbei werden der eigene Text oder Teile in einer anderen wissenschaftlichen Arbeit wiederverwendet, ohne auf die Original-Quelle zu verweisen.

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für ein Eigenplagiat

Alibi-Fußnote

Alibi-Fußnote

Alibi-Fußnote

Definition

Bei der Alibi-Fußnote werden die Fußnoten so gesetzt, dass der Plagiator vortäuscht, nur eine Textstelle zitiert zu haben. Dabei werden der ganze Text und die anliegenden Textstellen auch plagiiert.

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für eine Alibi-Fußnote

Bild- oder Tabellenplagiat

Bild- oder Tabellenplagiat

Definition

Bei einem Bild- oder Tabellenplagiat wird eine fremde Abbildung oder Tabelle als eigene Darstellung und ohne Quellenangabe angeführt.

Definition

Beispiel

Original-Quelle

Beispiel für Bildplagiat

Quelle im Literaturverzeichnis vergessen

Bei der Plagiatskontrolle musst Du dir keine Sorgen machen, wenn Du eine Quelle im Literaturverzeichnis vergessen hast, aber diese im Text angegeben hast, wird das nicht als Plagiat gewertet, sondern als ein Formfehler. Somit wird die einzige Konsequenz höchstens ein Punktabzug für das wissenschaftliche Arbeiten sein. Um solche Fehler zu vermeiden, nutze am besten ein automatisches Literaturverzeichnis.

Quelle im Literaturverzeichnis vergessen

Welche Konsequenzen haben Plagiate?

Der Umgang mit Plagiaten ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt, da die Grenze zwischen einem Plagiat mit Täuschungsabsicht und einem wissenschaftlichen Fehler fließend verläuft.

DER UMGANG MIT PLAGIATEN HÄNGT DAVON AB, OB DIE PRÜFER BEIM PLAGIATOR EINE TÄUSCHUNGSABSICHT ERKENNEN

Geldstrafe

Geldstrafe

In der Presse tauchen immer wieder Geldstrafen von bis zu 50.000 € auf. Ein so hohes Ordnungsgeld wurde nur an der Universität Münster angesetzt, allerdings wurde es in der Praxis noch nie verhängt. Die tatsächlichen Ordnungsgelder reichen von 100-1000 €. Zum Beispiel wird an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf beim Erstfall 200-250 € und beim Wiederholungsfall 450-500 € als Geldstrafe verhängt. Zwar ist in vielen Hochschulordnungen ein Ordnungsgeld festgesetzt, dennoch wird es in vielen Fällen nicht automatisch verhängt.

Rechtliche Folgen

Rechtliche Folgen

Bei einem Plagiat handelt es sich auch um einen Verstoß gegen das Urheberrecht, der nicht nur von den Universitäten verfolgt werden kann, sondern auch rechtliche Folgen hat. Einen Strafantrag wird die zuständige Staatsanwaltschaft allerdings nur in den Fällen stellen, die von öffentlichem Interesse sind. Wer kein Spitzenpolitiker, Dekan einer Universität ist oder in keinem Vorstand eines Konzerns sitzt, muss mit rechtlichen Konsequenzen durch die zuständige Strafverfolgungsbehörde meist nicht rechnen. Bei einem erfolgreichen Strafverfahren können allerdings weitere hohe Geldbußen auf den Plagiator zukommen.

Exmatrikulation

Exmatrikulation

Bei einem Plagiat wird der Student i. d. R. nicht exmatrikuliert. Die Exmatrikulation (Zwangsexmatrikulation) findet häufig erst bei mehrfacher Wiederholung eines Plagiats statt, wie in der Hochschulordnung zu lesen ist (Beispiel: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf vom 28.02.07 der § 63 Abs. 5 Satz 6 HG).

Titel aberkennen

Titel aberkennen

Bei einem Plagiatsvorwurf wird der Plagiatsverdacht überprüft. Bei einem Plagiatsverdacht wird eine Prüfungskommission der Universität einberufen, die darüber entscheidet, ob ein Täuschungsversuch oder fehlerhaftes wissenschaftliches Arbeiten vorliegt. Liegt keine Täuschungsabsicht vor, wird der Titel nicht aberkannt. Ausschlaggebend ist, ob die Arbeit auch ohne die plagiierten Stellen einen genügenden Eigenanteil und Mehrwert besitzt. In einigen Fällen fordern die Universitäten eine Überarbeitung der eigenen Abschlussarbeit oder die Plagiatoren werden von der Prüfungskommission vorgeladen. Wem ein Plagiat mit dreister Täuschungsabsicht nachgewiesen wird, wird der Titel aberkannt. Viele Hochschulordnungen sehen keine Verjährungsfristen vor.

Was tun bei einem Plagiatsvorwurf?

Du kannst die Initiative ergreifen und eine Plagiatsprüfung durchführen und belegen, dass deine Arbeit ein Unikat ist. Auch wenn kein Plagiatsvorwurf gegen dich vorliegt, aber Du Angst vor einem Plagiat hast, empfehlen wir dir eine Plagiatsprüfung durchzuführen.

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