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Transcript

Sprache-Denken-Wirklichkeit

Beeinflusst das Denken die Sprache

oder die Sprache das Denken?

Sprache

- Werkzeug zum Denken

- Gedanken und die wiedergebende Sprache sind

nicht immer equivalent

--> (bewusst oder unbewusst)

- Sprache existiert als hörbare Lautabfolge und in

rein gedanklicher Form

Sprache

- Theorie von "Ferdinand de Saussure"

- Zusammenspiel von "Vorstellung" (Signifikat) und

"Lautbild" (Signifikant)

- Vorstellung als undefiniertes, individuelles Bild einer

Sache

--> inhaltliche Bedeutungsseite

- Lautbild als bezeichnende Lautabfolge für die

Sache

--> sprachliche Bezeichnungsseite

--> NICHT der physikalische Laut!

Sprachliche Zeichen

Arbitrarität

- Beliebigkeit der Verbindung von Vorstellungen und

Lautbildern

--> keine begründbare Zusammengehörigkeit

- Beweis: verschiedene Sprachen und Aussprachen

Arbitrarität

"Ideengeschichtliche Voraussetzungen"

nach Friedrich Nietzsche

Nietzsche

- der Mensch als egoistisches Wesen das versucht, seiner

Bedeutungslosigkeit zu entkommen

- er nutzt "Lügen und Verstellen" zum Überleben, um natürliche

Mängel auszugleichen

- er lebt zum Eigenzweck in einer Gesellschaft und benötigt die

Sprache, um seine individuelle "Wahrheit" zu vermitteln

- Sprache ist immer eine beliebige, eigennützige Bezeichnung

von subjektiver Wahrnehmung

- die wahrnehmbare Wirklichkeit löst ein Bild im Geist aus

--> gedankliches Bild als Metapher für die Wirklichkeit

- das bereits ungenaue Bild wird in eine Lautabfolge übersetzt

--> zweite Metapher für die erste Metapher

--> der Mensch kann nur seine individuelle Wirklichkeit

ansatzweise wahrnehmen

--> jegliche kommunizierte Sprache besteht aus "Lügen"

- Bsp.: taube Menschen würden einen durch Klang veursachten

optischen Reiz für einen Ton halten

--> der Begriff "Ton" verliert seinen Anschpruch, einen

Teil der Wirklichkeit zu bezeichnen

Verzerrung der Wirklichkeit

Kategorie: Oberbegriff bei der lebensnotwendigen Klassifizierung

von wahrgenommenen Dingen

Repräsentation: bildlose Vorstellung einer Wahrnehmung im Geist

Konzept: gedankliche Repräsentation einer Kategorie

Begriff: ein Konzept, das konkret benannt und beschrieben werden kann

Wort: Benennung eines Konzeptes mithilfe von Lauten

--> Worte haben nicht eine wahre Bedeutung, ihre Interpretation ist von

individuellen Konzepten und deren geistiger Ordnung abhängig

--> Worte stehen in keiner Verbindung zum Wesen der Dinge, die sie

bezeichnen

--> Zur Kommunikation sind wir gezwungen, Konzepte zu verwerfen

oder zu vermischen, um zu sprachlichen Konventionen zu kommen

Elemente der Sprache

Whorf-Hypothese

Sprache und Denken

linguistisches Relativitätsprinzip

- die Sprache dient nicht nur der Wiedergabe sondern auch der

Entstehung von Gedanken

- die Art wie ein Mensch denkt, wird entscheidend von seiner

Muttersprache beeinflusst

Begründung:

- das sprachliche System wird unterbewusst angewandt, ohne dass etwas

formuliert wird

--> für Beeinflussung seitens des Denkens stimmt die Reihenfolge nicht

- Übereinstimmung von sprachlichen Zeichen reicht zur Kommunikation

nicht aus

--> Sprecher der gleichen Sprache verständigen sich mithilfe von

kognitiven Prozessen, die an ihr linguistisches System gekoppelt

sind

- der Mensch kann nur in den Kategorien seiner Sprache

denken

- ein vollständig "freies Denken" existiert nicht

- die Vorstellung wird von den Grenzen der sprachlichen

Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt

- der Mensch kann keinen Teil seiner Wirklichkeit unparteilich

beschreiben

- das Erlernen von Sprachen auf muttersprachlichem Niveau

kann den geistigen Horizont erweitern

Bedeutung

linguistischer Determinismus

- die Sprache als bestimmender Faktor des Denkens

- Denken ohne Sprache ist nicht möglich

- linguistische Systeme sind die Grundlage für kognitive

Prozesse

- Sprecher sehr unterschiedlicher Sprachen haben

grundsätzlich verschiedene Weltbilder

linguistischer Determinismus

Dieter E. Zimmer

- die Sprache dient lediglich dem Ausdrücken von Gedanken

- die Kategorisierung ist in allen Sprachen weitestgehend gleich,

nur die bezeichnenden Laute unterscheiden sich

- unterschiedliche Kategorien sind nur durch unterschiedlichen

Bedarf oder kulturgeschichtliche Entwicklung bedingt

--> z.B. Schneebegriffe in der Inuitsprache

- der Ablauf kognitiver Prozesse ist angeboren und

sprachunabhängig

Gegenposition

- weder Sprache, noch Gedanken sind wirklich equivalent zur

Wirklichkeit, sie ist aber die Grundlage für beides

- Whorf-Hypothese ist durch neue Forschungen zu einer Theorie

geworden

--> Studien zu Sprachen, die keine indo-europäischen Dialekte sind

- ein Gedanke benötigt keine verbale Aussprache zur Existenz

--> Verständigung trotz mangelhafter Übertragung verbaler Begriffe

- nahezu unendliche Variabilität von Ausdrucksmöglichkeiten macht die

Identität von Sprache und Gedanken unmöglich

- Unterscheidung von sprach- und sachkohärentem Denken

--> sprachkohärentes Denken ist vollständig von der Sprache abhängig

--> sachkohärentes Denken wird vermutlich in Teilen von der Sprache

beeinflusst

Aktuelle Positionen

Beispiele

Sprache der Amazonasvölker:

- das Sprachsystem beinhaltet keine Zahlwörter

- Studien zeigen, dass Sprecher Mengen nicht abschätzen und nur

anhand der physischen Größe vergleichen können

- somit ergibt sich ein grundlegend anderes Mengenverständnis, auch

bei sachkohärentem Denken

Sprache der Maya:

- die Sprache beinhaltet keine Plurale

- Sprecher der Sprache achten beim Vergleich von Gegenständen

daher mehr auf das Material als auf die Form

- die unterschiedliche Denkweise zeigt sich erst ab 8 Jahren

--> es handelt sich eindeutig nicht um eine angeborene Denkweise

und Art der Wahrnehmung

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