Das „Buch der Lieder" - Heinrich Heine
Danke für eure Aufmerksamkeit!
Inhalt
1. Allgemeines
2. Entstehung
3. Das Buch der Lieder im Urteil
4. Zyklusbildung
5. Lyrisches Intermezzo
6. Die Heimkehr
7. Kurze Analyse: Berg' und Burgen schau'n herunter
8. Quellen
Allgemeines
- populärste Lyriksammlung des 19. Jh.
- insg. 237 Gedichte (viele „frühe" Gedichte)
- 3337 Kompositionen basieren auf dem Buch der Lieder
- Vertonungen haben zur Popularität beigetragen, aber auch zur Sentimentalisierung → Ironie und Zynismus werden oft übergangen
Entstehung
- Freunde dringen auf auserlesene, chronologisch angeordnete Gedichtsammlung
- „ein Dokument seiner Person, seiner Jugend“
- Oktober 1827: Buch der Lieder veröffentlicht
( nur 7 neue Gedichte)
- Gedichte werden mit sentimentaler Lyrik verglichen
→ Missverständnisse durch Vorrede in 2. Auflage
beseitigen
- Verleger Julius Campe nicht begeistert, weil Nachdruck & zahlendes Leserpublikum möchte dramatische, erzählende Formen
- wichtigste Leser: Oberschicht (aber kleines Publikum)
- Gegner der Regierung → mit Zensur Bevölkerung vor Volksaufwiegler „beschützen“
- Pariser Julirevolution 1830: Betrachtung des B.d.L. als Träger einer romantisch-freiheitlichen Gesinnung
- 1835: vom Bundestag erlassener Verbot der sog. jungdeutschen Literatur → Heine sei „geistriger Vater“
- Interesse an Bdl schnellte & von normalen Bürgern gelesen → großer Erfolg
- insg. 13 Auflagen
Das Buch der Lieder im Urteil
Denn dies 372 Seiten starke Buch enthält, so ich anders noch deutsch lesen kann, volle einhundert und sechzig Seiten aus den „Reisebildern“ buchstäblich abgedruckt. Das ist arg, aber doch ist es ein seltener Fall, daß ein Buchhändler seinen eigenen Verlag gewissermaßen nachdruckt.
- Karl August Varnhagen von Ense: Verbindungen von „tiefstem Gefühl mit höchster Ironie“
- andere Rezensenten: Stilbrüche, die den reinen Genuss stören; Parodie; nimmt Leser nicht ernst; fehlende Harmonie
- Manred Windfuhr: Heine im Petrarkismus
- früh als Volkslieddichter angesehen
Zyklusbildung
- 5 große Zyklen: Junge Leiden, Lyrisches Intermezzo,
Die Heimkehr, Aus der Harzreise, die Nordsee
- Norbert Altenhofer: Gedicht im Zyklus nicht einzeln betrachten, sondern als Teil eines komplexen Zusammenhangs
- Vertonung von einzelnen Gedichten → Gedichte aus Gesamtzusammenhang entrissen
- Zyklus Junge Leiden: Heine praktiziert die Distanz zu literarischen Traditionen noch nicht so intensiv, wie in den späteren Zyklen
Lyrisches Intermezzo
- viele Vertonungen
- Gedichte sind im Winter 1821/22 und im Frühjahr 1822 entstanden
- Gedichte nur in diesem Zyklus nicht chronologisch zusammengestellt
- „Variazionen desselben kleinen Themas“, da immer dieselbe Grundthematik
- keine wirkliche Ernsthaftigkeit: volksliedmäßige Art, kurze scharf pointierte Gedichte, ironisch-distanzierter Umgang mit Liebespoesie → Dramatik ist nur hochgespielt
Die Heimkehr
- viele Vertonungen
- 88 Gedichte
- erstmals im Mai 1826 veröffentlicht
- geprägt von gedrängten, abgebrochenen Balladenstrophen, gezielten Epigrammen, prosaischen Elementen
- Thematik: wieder unglückliche Liebe, aber das lyrische Ich reflektiert nun seine Gefühle stärker und versucht, eine distanzierte Perspektive zu gewinnen
Kurze Analyse: Berg' und Burgen schau'n herunter
Berg' und Burgen schaun herunter
In den spiegelhellen Rhein,
Und mein Schiffchen segelt munter,
Rings umglänzt von Sonnenschein.
Ruhig seh ich zu dem Spiele
Goldner Wellen, kraus bewegt;
Still erwachen die Gefühle,
Die ich tief im Busen hegt.
Freundlich grüßend und verheißend
Lockt hinab des Stromes Pracht;
Doch ich kenn ihn, oben gleißend,
Birgt sein Innres Tod und Nacht.
Oben Lust, im Busen Tücken,
Strom, du bist der Liebsten Bild!
Die kann auch so freundlich nicken,
Lächelt auch so fromm und mild.
Quellen
- Literatur, Sonja Gesse-Harm: Zwischen Ironie und Sentiment. Heinrich Heine im Kunstlied des 19. Jahrhunderts, 2006 Stuttgart, Verlag J.B. Metzler
- Internet-Link, http://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/BdL/
- Internet-Link, http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Heine/lieder.htm