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Transcript

Tom Wolfe: Radical Chic

Die Rote Armee Faktion und Popkulture

Die Vermarktung der RAF und Radical Chic

"Die RAF ist radical chic"

"Sex, Drugen und Terrorismus"

endlich sind die Terroristen weg,

und es herrscht Ordnung und Ruhe und Frieden,

und das bisschen Gesindel, das noch in den Knästen steckt,

tut sowieso keinen mehr interessieren...

nun kämpfen die Menschen nur noch für Hunde und Benzin,

folgen Jürgen und Zlatko und nicht mehr Baader und Ensslin,

Als wir noch kleine Scheisser waren,

da wussten wir nicht viel,

doch wir haben schon gern R.A.F.

und polizei gespielt.

Ich wollte nie ein Bulle sein,

denn Bullen sind nur Dreck.

Ich war viel lieber Terrorist

und bombte alles weg.

Und hab ich in die Schulbank einen R.A.F.-Stern reingekratzt,

ist unser fettes Rektorschewin vor Wut dann fast geplatzt.

Rote Armee Franktion - ihr wart ein geiler haufen,

Rote Armee Franktion - mit euch ist was gelaufen,

Rote Armee Franktion - ich fand euch immer spitze,

leider war ich noch zu klein,

um bereits bei euch dabei zu sein,

doch mein herz schlug damals schon,

fr die Rote Armee Fraktion.

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"Dass das Böse, wenn es nur weit genug weg ist, aber auch total lustig und süß sein kann, hip, cool, echt geil und voll fett ­ das zeigt sich in der einstigen deutschen Hauptstadt des Bösen: in Berlin. Rund um den Hackeschen Markt blüht derzeit das Andenken an die "Rote Armee Fraktion" (RAF), die in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Bomben und Parolen, Schnellfeuerwaffen und kaum verständlichen Manifesten den Staat herausgefordert hatte."

"RAF goes Pop. Die Historisierung des bewaffneten revolutionären Kampfs mündet in seine postmoderne Ästhetisierung. Politik wird zum Zitat, Leidenschaft zur Coolness, Klassenkampf zum Kult: Mörder werden Mode. Der Mythos vom Kampf der "sechs gegen sechzig Millionen" lebt. "Fetischisierung" und "Verdinglichung" wären die soziologischen Begriffe gewesen, mit denen die Revolutionäre von einst diesen bizarren "gesellschaftlichen Prozess" bezeichnet hätten, der sie nun zu Comicfiguren macht."

Doch die Antwort lag genauso im pseudomilitanten Wind des Zeitgeists wie die Fotostrecke der Düsseldorfer Zeitschrift "Tussi Deluxe", die unter massivem Modeleinsatz die guten alten RAF-Symbole zum ultra-angesagten Modedesign umdeutete: Porsche-Macho und RAF-Gründer Andreas Baader posierte in scharfen Woolworth-Pantoffeln, und Jan-Carl Raspe lungerte dekorativ vor einem schicken Mercedes, in dessen Kofferraum der entführte und später ermordete Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer lag.

Die popästhetische Renaissance der RAF ist offenkundig ein Reflex auf die große gesellschaftliche Leere nach dem Bankrott der geschichtsoptimistischen Utopien und Visionen. Obwohl das "Ende der Geschichte", wie Francis Fukuyama dekretiert hatte, keinesfalls eingetreten ist, fehlt doch die einstige Überzeugung der "Stadtguerrilla", dass Geschichte zu "machen" sei, dass gesellschaftlicher Fortschritt und die Befreiung der Menschheit von allen Übeln in eins fallen ­ dass "die Geschichte" genau diesen Sinn habe.

"Zeitgeist: Die Prada-Meinhof-Bande," Spiegel Online, 27. Februar 2002, accessed, 03. April 2014.

Punk rockers in the UK

They won't notice anyway

They're all too busy fighting

For a good place under the lighting

The new groups are not concerned

With what there is to be learned

They got Burton suits, ha you think it's funny

Turning rebellion into money

All over people changing their votes

Along with their overcoats

If Adolf Hitler flew in today

They'd send a limousine anyway

I'm the all night drug-prowling wolf

Who looks so sick in the sun

I'm the white man in the Palais

Just lookin' for fun

I'm only

Looking for fun

2:30

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