Die sozial-kognitive Theorie nach Albert Bandura
Lernen alle Menschen am Modell?
Albert Bandura Menschenbild
- Mensch ist ein Wesen auf der Suche nach ständiger Leistungssteigerung
- strebt nach Erreichen von ständig höheren Zielen
- Lernen durch Mitwirken von geistigen Vorgängen
- in der Sozial-kognitiven Theorie ist Lernen ein aktiver, kognitiv gesteuerter Verarbeitungsprozess von gemachten Erfahrungen
- Dem lernenden Menschen wird ein hohes Maß an Selbststeuerung zugeschrieben
- handelndes Wesen, ist motiviert Dinge zu lernen um Ziele bewusst verfolgen zu können
- gegenseitige Beeinflussung von Person und Umwelt
Gliederung
Effekte des Modelllernens
Hemmender Effekt
Modellierender Effekt
Hemmend wirkt ein Verhalten dann, wenn es negative Konsequenzen nach sich zieht, wodurch die Bereitschaft zur Imitation sinkt.
Kind eignet sich durch das Vorbild bisher unbekannte Verhaltensweisen, aber auch Einstellungen gegenüber Personen und Objekten, sowie Vorurteile, Bedürfnisse, Gefühle an.
Albert Bandura
Biographie
Die Bedeutung des Modelllernens für die Erziehung
- Albert Bandura Biographie
Auslösender Effekt
Enthemmender Effekt
Grundannahmen
- mit Hilfe des Modelllernens können in Erziehung neue Verhaltensweisen bei Kindern/Jugendlichen erfolgen
- Gelerntes wird nicht zwangsläufig unmittelbar gezeigt
Durch das Verhalten eines Modells wird der einzelne veranlasst, dieses Verhalten unmittelbar nachzuahmen.
Sieht das Kind, dass auf eine Verhaltensweise keine negative Reaktion erfolgt oder diese sogar belohnt wird, setzt dies die Hemmschwelle, ein ähnliches Verhalten zu zeigen, entscheidend herab.
- kann in späteren (völlig unterschiedlichen) Kontexten wieder auftauchen
- Eine Beschreibung reicht, um eine kognitive Repräsentation hervorzurufen
- Gelerntes kann auf andere Bereiche übertragen werden
- dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten die man einzeln und kombiniert einsetzen kann
- * 04. Dezember 1925, in Kleinstadt Mundare in Alberta Kanada
Erzieher kann:
- mit symbolischen Modellen arbeiten
- selbst als Modell auftreten
- einer der bekanntesten Psychologen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
- Fallbesipiel- 11 Jährige Diana
Der Erzieher als Modell
Modelllernen und Gewalt
- Nachahmen beginnt wie gesagt mit Aufmerksamkeitsprozessen
- an Eltern o. Erzieher orientieren sich Jugendliche nur selten
- Darum muss Erzieher alles tun um Aufmerksamkeit auf gewünschtes Vorbild zu lenken
- Vorbilder aus Filmen/Fernsehen , legen Verhaltensweise der Jugendlichen fest
- Zu Erziehende braucht dazu die Gelegenheit das Verhalten vom Modell ausreichend beobachten zu können
- Menschen lernen am Modell auch Aggression und Gewalt
- Erzieher agiert als Vorbild
- Ein Nachahmen können symbolische Modelle und ,,Lifemodelle" bewirken
- positive Beziehung = fördernd -> aufgebaut durch Wertschätzung, Verstehen etc.
wichtig:
- Je öfter Gewalttaten betrachtet werden, desto größer die Wahrscheinlichkeit ihrer Nachahmung
- kritische Selbstreflexion des Erzieherischen Verhaltens; selbstbewusstes Auftreten des Modells; genügend Übungsmöglichkeiten für Lernenden
- Vermehrtes Sehen von Gewalt führt zur emotionalen Abstumpfung
- Sozial- kognitiven Theorie
- seit 1952 verheiratet, hat 2 Töchter
- entwickelte früh selbstständiges Lernen trotz eingeschränkten Bildungsmöglichkeiten
Kritische Würdigung der sozial-kognitiven Theorie
- studierte anschließend an der University of lowa
- Erhielt 1949 Bachelor für Psychologie an University of British Columbia in Kanada
- Erhielt dort 1951 seinen Master
- 1952 Doktortitel in Psychologie
- 1953 erhielt er einen Ruf an der Stanford University und wirkt bis heute dort
- Brachte dort mit Richard Walters (sein erster Graduate Student) 1959 ,,Adolescent Aggression" raus
- ,,Social Learning and personality development" 1963 mit H. Walters
- ,,Lernen am Modell" mit Ansätzten der Sozial-kognitiven Lerntheorie
- daraufhin ,,Sozial-kognitive Lerntheorie
- 1974 wurde er zum Präsidenten der American Psychological Association gewählt
- 1980 erhielt er Auszeichnung der APA für herausragende wissenschaftliche Beiträge
Die sozial-kognitive Theorie
- hoher Erklärungswert -> Forschungen an realen Menschen
- Die Effekte des Modelllernens
- kann nur einen Teil des menschlichen Erlebens und Verhaltens erklären (den der auf Beobachtung zurück geht)
- Verhalten wird durch menschliches Erleben erklärt
- richtet den Blick auf die geistigen Vorgänge des Menschen!
- lernen funktioniert auch ohne Beobachtung ->Einsicht -> überdenken eines Sachverhaltes -> Verhaltensänderung
- Die Bedeutung des Modelllernens für die Erziehung
Fallbeispiel: Diana und die Schultasche
- Zahlreiche Verhaltensweisen wie Sprache können nur auf Grundlagen des Modelllernens erlernt werden
Lernen am Modell
Der Vorgang des Modelllernens ist unterteilt in die Phase der Aneignung und in die Phase der Ausführung
- vernachlässigt die Bedeutung der Emotionen für Persönlichkeit
- Lernen von Regeln, Urteilsfähigkeit, Sprachstile, Strategien etc. durch Beobachtung
- Mensch erlernt viele Erlebens- und Verhaltensweisen durch die Beobachtung von Personen
Die Phase der Ausführung des Verhaltens
Die Phase der Aneignung des Verhaltens
- treiben Menschen zum Lernen an
- gespeicherte Handlungen und Verhaltensweisen müssen umgesetzt werden, damit beobachtetes Verhalten gezeigt werden kann
- ob Verhalten betrachtet wird hängt von hängt von Motivation ab
- gesehenes wird im Gedächtnis gespeichert
- im Gedächtnis werden dazu nur die gespeicherten Kodierungen ausgewählt, die für das beabsichtigte Verhalten wichtig sind
- Beobachter wählt aus vielen Informationen aus dem Verhalten des Vorbildes die wichtigsten Bestandteile aus
- Aktivität wird erst gewährleistet wenn Beobachter sich von der Durchführung Erfolg/verhinderung v. Misserfolg verspricht
- bis er sich vom Zeigen der erlernten Verhaltensweise Nutzen verspricht
- oft muss Beobachter erst motorische Fähigkeiten üben, wiederholen und korrigieren bis Erfolg erzielt wird
- Aufmerksamkeit hängt ab von:
- gespeichert in Form von bildlichen oder sprachlichen Symbolen
- Motivation ist eng mit Erwartung verbunden
- Übender Vergleicht sich immer wieder mit gespeicherten Kodierungen
symbolische Repräsentation
Persönlichkeitsmerkmale des Modelles
Art der Beziehung zwischen Modell und Beobachter
Menschen die besonders gerne beobachtet werden:
- positive emotionale Beziehung, die sich in Wertschätzung und Verstehen äußert, Abhängigkeit des Beobachters vom Modell -> begünstigen Nachahmungsbereitschaft
- Menschen mit sozialer Macht -> Menschen die belohnen und bestrafen können
- Menschen mit hohem Ansehen
- Sympathische oder attraktive Menschen
Eheleute: stellen durch intensive Beziehung gegenseitig wirksame Verhaltensmodelle dar.
- Menschen die Bedürfnisse des Beobachters zufriedenstellen können
Eltern -> besitzen viel Macht über Kinder, befriedigen deren Bedürfnisse
Persönlichkeitsmerkmale des Beobachters
Situationsbedingung
- Beobachten Menschen andere Menschen, ist Wahrnehmung in soziale Situation eingebunden
- fehlendes Selbstvertrauen und geringe Selbstachtung begünstigen Aufmerksamkeit dem Modell gegenüber
- emotionale Befindlichkeit des Beobachters wirkt sich auf seine Wahrnehmung aus
Das Bobo- Doll Experiment
- es gibt Faktoren die menschliche Wahrnehmung steuern
- Beobachter im mittleren Erregungszustand -> Wahrnehmungsleistung positiv beeinflusst
- können Erfahrungen sein die Beobachter gemacht hat, seine Interessen und Wertvorstellungen, Bedürfnisse und Triebe oder Gefühle und Stimmungen sein
- Konzentrieren auf wichtige Aspekte fällt in bedrohlichen Situationen schwer
- Denkansatz der Theorie sei so stark auf Situation fokussiert, das innere Merkmale der Theorie nicht miteinbezogen werden
- ihre Erkenntnisse tragen dazu bei Lernen von Gewalt zu erklären
- Ist ein Prozess in dem eine Person (Beobachter) bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen übernimmt, die sie bei einer anderem Person (Modell) gesehen hat
Rocky-Experiment
- 48 Jungen und Mädchen im Alter von 4-5 Jahren wurden in 3 Gruppen eingeteilt
- 1. Phase: Kinder beobachten wie sich Person ,,Rocky" aggressiv gegenüber der Puppe verhält
- bezeichnet ganze Reihe von Experimenten
- Film fand in jeder der 3 Gruppen ein unterschiedliches Ende
Gruppe 1: ,,Rocky" wird am Ende für sein aggressives Verhalten gelobt
Gruppe 2: Modell wird am Ende bestraft
Gruppe 3: ,,Rocky" erfuhr weder positive noch negative Konsequenzen
- Das Lernprinzip, das hinter der sozial-kognitiven Theorie steckt, ist das ,,Lernen am Modell"
- Durch Übernehmen dieser Verhaltensweisen, kommt es zu Erlebens- und Verhaltensänderungen beim Beobachter
- es geht um das Beobachtungs- und Modelllernen von kleinen Kindern
Fazit
- Es gibt mehrere Theorien des Modelllernens, sozial-Kognitive Theorie ist eine der bedeutsamsten
- Alle Menschen lernen am Modell!
- Von klein auf wird durch Beobachten und Nachahmen gelernt
- besonders bekanntes Experiment dieser Reihe ist das Rocky-Experiment
- -> Sprechen, Lesen, Fahrradfahren, Laufen ohne Lernen am Modell unvorstellbar
2. Phase:
- Kinder wurden in Spielzimmer gebracht wo sie mit dem Holzhammer und der Puppe spielen konnten (beobachtet)
3. Phase
- Kindern wurde gesagt das sie für jedes aggressiv nachgeahmte Verhalten belohnt werden würden
Ergebnis
- Belohntes und das Modelllernen ohne Konsequenzen wurden am meisten nachgeahmt
- Die Bereitschaft das Verhalten nachzuahmen sank, wenn das Modell für dieses bestraft wurde
- Die Ergebnisse sahen anders aus, wenn Beobachter verstärkt wurden -> Phase 3
- Es traten nun in allen Gruppen mehr Aggressionen auf, auch in der zweiten
Quellen
http://www.werner-jung.de/36.html Diana und Schultasche
Bilder:
https://www.google.de/search?biw=1366&bih=651&tbm=isch&sa=1&ei=d3muWtOzNtH4wAKWkarYAQ&q=albert+bandura+jpeg+bild&oq=albert+bandura+jpeg+bild&gs_l=psy-ab.3...525500.529521.0.529790.10.10.0.0.0.0.282.1600.1j7j2.10.0....0...1c.1.64.psy-ab..0.1.280...0j0i30k1.0.j1g59a7SCI4#imgrc=e0bixYUG0P_NeM:
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Effekte: http://www.sozialpädagogin.at/ha_bfeiertag_021.html