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Günter Eich - Inventur
Informationen zum Autor
sprachliche Gestaltung
Gliederung
Dies ist meine Mütze,
dies ist mein Mantel,
hier mein Rasierzeug
im Beutel aus Leinen.
Konservenbüchse:
Mein Teller, mein Becher,
ich hab in das Weißblech
den Namen geritzt.
Geritzt hier mit diesem
kostbaren Nagel,
den vor begehrlichen
Augen ich berge.
Im Brotbeutel sind
ein Paar wollene Socken
und einiges, was ich
niemand verrate,
so dient es als Kissen
nachts meinem Kopf.
Die Pappe hier liegt
zwischen mir und der Erde.
Die Bleistiftmine
lieb ich am meisten:
Tags schreibt sie mir Verse,
die nachts ich erdacht.
Dies ist mein Notizbuch,
dies meine Zeltbahn,
dies ist mein Handtuch,
dies ist mein Zwirn.
Inhalt des Werkes
Gesamtinterpretation
Das Gedicht ist eine (möglicherweise autobiographische) Aufzählung (Inventur) dessen, was dem lyrischen Ich (Günter Eich) nach dem zweiten Weltkrieg noch geblieben ist.
Es zeigt vor allem durch die schlichte Form und gewöhnliche Erzählweise des lyrischen Ich die gravierende Zerstörung des zweiten Weltkrieges. Die sehr schlichte Form des Gedichts weist auch auf die Monotonie in Gefangenschaft hin und durch keine einzige Klage über die herrschenden Verhältnisse wird deutlich wie sehr man sich freuen konnte, wenn man den Krieg überlebt hatte.
Der Autor will die Missstände nach dem Krieg beleuchten und aufzeigen mit wie wenig man auskommen musste und konnte.
Es gibt außerdem Anlass nicht nur über die Zerstörung nachzudenken und den Kopf hängen zu lassen, sondern auch die Wichtigkeit, trotz schlechter Verhältnisse wieder zur Normalität zurückzukehren und einen neuen Abschnitt der Literatur starten zu können
-> Wird als "Gedicht der Stunde Null" bezeichnet, da es den Anstoß der Trümmer-/Kahlschlagliteratur eröffnet hat
Epochenzuordnung
formale Gestaltung
Das Gedicht ist der Trümmerliteratur bzw. Nachkriegslyrik zuzuordnen, da es gewissermaßen zu der Verdrängung der Kriegszeit aus dem Gedächtnis beiträgt und v.a. die herrschenden Missstände aufzeigen sollte. Ebenfalls wollte man die Sprache der Lyrik von nationalistischem Gedankengut bereinigen. Die Bewältigung der Katastrophe soll durch aufschreiben zum Gedicht gewährleistet werden. Außerdem ist es sehr realitätsnah, knapp und sachlich verfasst, was ein weiterer Hinweis zu dieser Einordnung ist.
Quellen
https://wortwuchs.net/
http://www.rhetoriksturm.de/inventur.php
https://www.abiweb.de/deutsch-methoden/thematisches-vorwissen/literaturepochen-ueberblick/truemmer-und-nachkriegsliteratur.html
https://www.keinverlag.de/223960.text
https://www.hdg.de/lemo/biografie/guenter-eich.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Inventur_(G%C3%BCnter_Eich)
https://www.xn--prfung-ratgeber-0vb.de/2012/02/inventur-gunter-eich-gedicht-analyse-und-text/
http://www.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/586/278.pdf
https://www.lerntippsammlung.de/-g-Inventur-g---k1-Eich-k2--Gedichteanalyse.html
http://www.planetlyrik.de/gerhard-kaiser-zu-guenter-eichs-gedicht-inventur/2015/06/
https://wortwuchs.net/literaturepochen/truemmerliteratur/
http://geschichtederdeutschendichtung.blogspot.com/p/trummerliteratur.html