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Garten - und Landschaftsbau

Der Gartenbausektor

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 3

Gartenbauliche Produkte und Dienstleistungen sind selbstverständliche Bestandteile unseres Lebens.

Dennoch hat sich in den letzten Jahren einiges verändert.

Mit dem steigenden Wohlstand der Gesellschaft steigerte sich auch die Nachfrage und daraus resultierend auch die Leistung des Gartenbausektors.

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Gärtner

Der Beruf

Der Betrieb einer Baumschule oder einer Gärtnerei zählt zum Fachbereich Landwirtschaft.

Viele Landwirte werden durch einen Familienbetrieb in den Beruf des Gärtners hinein geboren.

Die Wertschätzung von Gartenbauprodukten zeigt sich in unserer heutigen Gesellschaft.

Pflanzen sind aus unseren Städten kaum noch wegzudenken, denn sie leisten einen großen Beitrag wenn es um die Lebensqualität der Bevölkerung geht.

Der Beruf des Gärtners ist sehr vielseitig. Bei Betrieben, die neben ihrer Produktion auch den Handelszweig betreiben, zählt vor allem das richtige Gefühl für Kunden. Dies kann man sowohl auf den Privatkunden beziehen, als auch auf andere Betriebe, die Pflanzen für ihren eigenen Verkauf benötigen.

Allerdings muss dieser Beruf auch wirklich schwere Zeiten durchleben, wenn die Produktion aufgrund der Wetterverhältnisse unterbrochen werden muss.

Ebd.: S. 3

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Die Herausforderungen an die Forschung

Fachrichtungen des GaLaBaus

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008)

Die Forschung im GaLaBau muss sich zahlreichen Herausforderungen stellen, die durch Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt entstehen.

Dabei muss man sich in der Forschung vor allem an den Aspekten der Ernährungssicherung, Nachhaltigkeit, optimaler Verwendung von Ressourcen, sowie Verfügbarkeit, Sicherheit und Qualitätssicherung orientieren. Aufgrund des Klimawandels und der weltweiten Ressourcenverknappung müssen zahlreiche Pflanzen genetisch verändert werden, um sie an die sich verändernden Bedingungen anzupassen. Der Energieverbrauch pro Pflanze wird optimiert. Dabei sollen trotzdem günstige Preise zustande kommen.

Ebd.: S. 11ff.

  • Gemüseanbau: kann als Feldgemüsebau und als Glaskultur in Gewächshäusern betrieben werden
  • Obstanbau: wird auf Streuobstwiesen (Wiese auf der verschiedene Obstsorten angebaut werden) oder als Intensiv-Obstbau (Monokultur) betrieben
  • Weinbau: Kultivierung von Weinreben
  • Samenbau: Saatgutvermehrung, Verbesserung, Weiterentwicklung und Neuzucht von Saatgut
  • Baumschulen: Aufzucht von Junghölzern, Sträuchern und Ziergehölze (Rosen)
  • Blumen- und Zierpflanzenbau: erwerbsmäßiger Anbau von verschiedenen Pflanzen

→Arbeitsplätze in: Gärtnereien, Landschaftsbaubetrieben, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Baumärkte mit Gartenabteilungen

  • Friedhofsgärtnereien: Anzucht und Vermehrung von Pflanzen, Verkaufen, Beraten und Anlegen, Pflegen und Erneuern von Grabstätten, Trauerbinderei und Dekoration

Leistungen des Gartenbaus für Umwelt und Gesellschaft

In den Bereichen: Qualität; Ökologische und soziale Funktion; Wohlbefinden/Therapie

  • Da der Gartenbau zum Ressourcenverbrauch führt und eine Umweltbelastung ist, spielt eine effiziente Nutzung von Wasser in der Zukunft eine wichtige Rolle
  • Wegen wachsenden Ansprüchen der Gesellschaft veränderte sich der Begriff von Qualität mit der Zeit
  • Art & Weise der Produktion und Eigenschaften der Produkte sind heute Merkmale der Produktion

→Neue Herausforderungen : Sicherheit, Gesundheit, Qualität für Konsumenten

Ellrich, Mirko (2012): Infoblatt Gartenbau S. 1ff.

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 8

  • Der Gartenbau prägt eine abwechslungsreiche Landschaft, dazu gehören: Bäume, Sträucher, Felder und Hecken

→früher galten diese als Hindernisse, heute als Windschutz und Erosionsschutz

  • Eine noch wichtigere Rolle spielt der Gartenbau in modernen Städten, denn dort verhilft er zu einer Temperaturreduktion, Lärmverminderung (psychisches Wohlbefinden) und damit zu einem angenehmeren Stadtklima
  • Außerdem bildet er den Lebensraum für Vögel und Insekten

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 9

  • Anblick von grünen Pflanzen führt zum Stressabbau
  • Gartenbau ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen
  • Parks und Gärten sind wichtige Orte für soziale Interaktionen
  • Ort um sich mit den Problemen der Umwelt auseinanderzusetzen

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 10

Strukturwandel

Im Garten- und Landschaftsbau

  • Die Qualität der Produkte muss immer weiter gesteigert werden
  • Die Richtlinien für Qualität, Produktion und Schutz werden immer wieder verstärkt
  • Die Preise für Pflanzen sinken kontinuierlich
  • Die Konkurrenz zwischen den Firmen wird in dieser Branche immer stärker

Baumschule

Die Herausforderungen an die Forschung

Interview

Kuhlmann

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008)

Kuhlmann, Harald, www.kuhlmann-baumschulen.de/Galerie, Abruf vom 03.02.2015

Insgesamt muss im zukünftigen GaLaBau darauf geachtet werden, dass Umweltschäden auf ein Minimum reduziert werden. So werden langfristig geringere Kosten für diesen Sektor entstehen.

Die Forschung betrifft jedoch nicht nur den Umgang mit Ressourcen, sondern auch die Betriebe direkt. Die Standorte werden nach neuen, zukunftsorientierten Kriterien ausgewählt, auch müssen sich die Betriebe mit den Fragen des internationalen Wettbewerbs auseinander setzen, d.h. sie müssen sehr auf Transparenz und Dokumentation achten.

Insgesamt trägt die Forschung dazu bei, dass der GaLaBau in die internationale Wirtschaft eingebunden wird und sich der veränderten Umwelt anpasst.

Die Baumschule Kuhlmann verfügt über einen großen Verkaufseinschlag im Ortskern von Apen, in dem ein riesiges Sortiment an Baumschulpflanzen zum Selbstaussuchen zur Verfügung steht.

Kuhlmann

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Seit einiger Zeit übernimmt der Betrieb auch den Bereich des Landschaftsbaus. In diesem Bereich bietet die Baumschule unter anderem eine fachmännische Beratung und Planung.

Beispiele für die Arbeit der Baumschule Kuhlmann sind die Gartenanlagen des Möbelhauses Eilers oder des Eisenhüttenplatzes.

Im Rahmen unseres Erdkundeprojekts haben wir uns mit dem Geschäftsführer der Baumschule Kuhlmann in Apen getroffen.

Baumschule Kuhlmann

Ebd.: S.11ff.

Würden Sie sich selber als Landwirt bezeichnen?

Die Baumschule läuft im Großen und Ganzen unter Landwirtschaft, wir sind kein Gewerbe. Ein Gewerbe wären wir, wenn wir nur Dienstleistungen machen würden. Wir haben außerdem eine große Eigenproduktion und betreiben nicht nur den Handel, sonst wären wir ein Handelsbetrieb.

Warum haben Sie sich ausgerechnet für Landschafts- bzw. Gartenbau entschieden?

Das ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: Weil mein Vater damit angefangen hat und irgendjemand musste es weiter machen. Und ich hatte auch Lust dazu und es ist auch ein schöner Beruf. Man ist immer draußen an der Natur und es macht viel Spaß. Es ist vor allem in unserem Betrieb sehr vielseitig. Es gibt natürlich viele spezialisierte Betriebe, die beispielsweise nur Rosen machen. Wir haben das ganze Sortiment und dazu kommt dann noch der Landschaftsbau. So macht man eigentlich jeden Tag was anderes.

Sie würden sich also auch jedes Mal wieder für diesen Beruf entscheiden?

Ja, auf jeden Fall. Es ist zwar nicht leicht mit dieser Arbeit reich zu werden. Gerade im Landschaftsbau wird viel Leistung gefordert. Man braucht nur ein, zwei Sachen nicht richtig machen; das spricht sich sofort rum und dann verliert man Kunden. Aber wenn man dann so beispielsweise Objekte wie Möbel Eilers oder die Altenhütte, wo unsere Schilder stehen, und jeder spricht einen anschließend an „Das sieht aber super aus.“ Dann macht das auch noch wieder Spaß. Dann freut man sich auch wieder. Vor allem, wenn keine Architekten mithelfen. Die sagen dann immer, wo was hin muss, obwohl Ich das gar nicht will und ganz andere Ideen habe, weil ich das mit ganz anderen Augen sehe, dann ist das nicht mehr so spaßig. Aber wenn ich selber daran arbeiten kann, dann freut man sich am Ende umso mehr über das Ergebnis.

Wieso ist dieser Standort (Apen, Ammerland) gut geeignet für eine Baumschule?

Wichtig ist auf jeden Fall, dass wir hier direkt an der Straße sind, das ist schon mal ganz viel wert, vor allem wenn man Privatverkauf betreibt. Es gibt ja nun viele Argumente, warum wir das genau hier gemacht haben. Wenn man die Baumschule abseits baut, hat man zwar seine Ruhe, wird aber von niemandem gesehen. Hier fährt jeder direkt vorbei und wenn hier im Sommer alles blüht, ist dies besonders attraktiv für die Kunden. Wichtig ist für die Kunden der zentrale Standort.

Kuhlmann, Harald, www.kuhlmann-baumschulen.de/Galerie, Abruf vom 03.02.2015

Aufgabe

Besonderheiten des Gartenbaus

Analysieren Sie die Stärken/ Schwächen und die Chancen/Risiken der Baumschule Kuhlmann in Apen.

Geographische Faktoren

"Für uns ist es auf jeden Fall wichtig, dass wir hier direkt an der Straße sind, das ist vor allem beim Privatverkauf viel wert. Hier fährt jeder direkt vorbei, und wenn hier im Sommer alles blüht ist das besonders attraktiv für die Kunden."

Würden Sie sagen, dass sich in den letzten Jahren viel in ihrem Betrieb verändert hat?

Ja, es verändert sich immer was. Ob es im Sortiment ist, ob man andere Zweige dazu nimmt, beispielsweise der Landschaftsbau, den wir früher ganz wenig gemacht haben. In der Baumschule ist es heutzutage so, dass der Wettkampf sehr hart ist und jeder die Preise kaputt macht. Die Massenproduktion wurde unheimlich hoch geschraubt und jeder verkauft billiger. Und das ist beim Landschaftsbau nicht so, da kann Ich die Preise noch selber bestimmen.

Größe des Betriebs

Ja, es ging eigentlich immer bergauf, aber wir sind jetzt auch schon dabei, zu verkleinern. Teilweise

gezwungenermaßen, weil die Bauern ihr Land wieder haben wollen und die wollen zu viel für ihre

Pachten haben, das können wir gar nicht mehr zahlen. Da sind wir gezwungen die Flächen abzugeben.

Natürlich nur das Pachtland. Wir haben ca. 28 Ha Eigenbesitz. Insgesamt liegen wir da bei ca. 44 Ha, die

wir bewirtschaften.

Mitarbeiterzahlen

Die schwanken saisonbedingt und liegen meisten zwischen 8 und 15 Personen. Das Hauptpersonal

besteht aus 10 Leuten, aber die sind auch alle schon ewig bei uns, die den ganzen Betrieb mit aufgebaut

haben. [..]

Technische Hilfsmittel

Im Schnittgutversandt können wir gar keine technischen Hilfsmittel einsetzen, da ist alles Handarbeit und

wird alles von Hand geschnitten, sortiert und verpackt. Was die Pflanzen anbelangt, machen wir mit

Maschinen und Treckern. Hier unterscheiden wir uns von den Containerbetrieben, da geht ja schon fast

alles mit Maschinen.

Preise

Die Preise sind deutlich günstiger geworden und die Konkurrenz immer härter. Letztes Jahr sind der

russische und der polnische Markt weggebrochen und daraufhin ist die Produktion hochgeschraubt

worden und somit sind die Pflanzen kaum noch was wert und man wird das Zeug auch nicht mehr los.

Und sobald einer die Preise senkt, läuft das wie eine Kette.

Und meistens ist den Leuten das immer noch zu teuer. Und Preise wieder zu erhöhen ist noch schwerer,

da die Kunden nicht mehr Geld ausgeben wollen, als sie letztes Jahr für die gleiche Pflanze bezahlt

haben.

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Besonderheiten des Gartenbaus

"Apen ist beispielsweise kein guter Standort um Rhododendren zu pflanzen, weil wir hier sehr tief liegen. Unser tiefster Punkt liegt 40cm über dem Meeresspiegel. Wir haben auch vereinzelnd sandige Bereiche, da kann der Anbau funktionieren, aber insgesamt ist es hier viel zu nass. Außerdem ist das Wasser hier voller Eisen, damit kann man die Pflanzen nicht beregnen."

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

  • Gartenbauliche Pflanzenproduktion ist flächen- und arbeitsintensiver als landwirtschaftliche Produktion.
  • Befristete Beschäftigte sowie Saisonarbeitskräfte sind notwendig zur Bewältigung von Arbeitsspitzen
  • Im Gegensatz zur Landwirtschaft gibt es kaum Marktregulierungen oder staatliche Förderung.
  • Bei den Gartenbauprodukten lässt sich zwischen essbaren und nicht essbaren Gartenprodukten unterscheiden

  • Bei den essbaren Gartenprodukten ist die Frische der Produkte der maßgebliche Qualitätsfaktor, bei den nicht essbaren Gartenprodukten ist hingegen die Haltbarkeit von Bedeutung.

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 15

Geografische Faktoren

Besonderheiten des Gartenbaus

Um Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) betreiben zu können, müssen selbstverständlich die Standortfaktoren stimmen. GaLaBau wird bevorzugt in flacheren Regionen betrieben, jedoch gibt es auch hier Unterschiede abhängig von den angebauten Kulturen.

Beispielsweise benötigen Baumschulen sehr viel Wasser zur Versorgung der Pflanzen, weshalb ein feuchter bis nasser Boden gegeben sein sollte. Grundsätzlich gilt für den GaLaBau ein hoher Bedarf an Wasser. Neben einem nassen Boden können auch Flüsse und Seen dieses liefern. Die Kulturen werden je nach den individuellen Bedingungen angepflanzt, die exakten geografischen Faktoren sind also davon abhängig.

Im geschützten Anbau ist es möglich, klimatische und andere Umweltfaktoren während des Produktionsprozesses gezielt zu steuern, wodurch optimale Ergebnisse zu erzielt werden.

Verschiedene Fachgebiete des Produktionsgartenbaus sind der: Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Obstbau und der Baumschulbereich.

Spezifische Fachgebiete sind darüberhinaus noch die: Staudenproduktion, Gewürz und Heilkräuter bis hin zum Pilzanbau.

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 15

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S.15

Entwicklungspotenzial und Perspektiven: Was erwarten Sie für die Zukunft?

Das ist eine schwere Frage. Ich erwarte natürlich nur gutes, aber ob das passiert, weiß ich nicht. Ich hoffe nur, dass es nicht noch schlechter wird, denn in den letzten zwei Jahren ging es für Baumschulen allgemein eher bergab. Es läuft zwar, man hat immer Arbeit, aber das hängt von den Aufträgen ab. Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, allerdings ist der Preiskampf unheimlich hart und man muss damit ja auch noch irgendwie überleben. Man kann nicht gezielt sagen, dass nächstes Jahr alles besser wird. Das Wetter spielt auch eine ganz große Rolle. Wenn es jetzt wieder anfängt zu schneien oder kälter wird, sind zwei Monate Umsatz weg, die hol Ich nicht mehr auf.

Arbeiten Sie mit anderen Baumschulen zusammen?

Ja, im Großen und Ganzen kann man fast sagen, wir arbeiten mit fast allen zusammen. Was hier fehlt an Pflanzen, hol Ich bei einem anderen und umgekehrt genauso. So wird immer getauscht, denn das ganze Sortiment zu decken, das wäre sehr schwierig.

Subventionen: Erhalten Sie Subventionen?

Eigentlich weniger.

Haben Sie früher mehr bekommen oder insgesamt nicht viel?

Insgesamt nicht viel. Manchmal wohl, aber das trifft für uns nicht zu. Da ist die Landwirtschaft besser dran. Wir sind da ganz auf uns alleine gestellt.

Würden Sie sich denn mehr Unterstützung wünschen?

Ja, aber das wird sehr schwierig. Der einen Firma geht’s gut, der anderen geht’s schlecht.

Würden Sie Ihren Betrieb und Ihre Arbeit als nachhaltig bezeichnen?

Ja, auf jeden Fall in unserem Bereich. Wir arbeiten ja viel mit Frostgehölzen und Windschutzsträuchern. Naturschutzmäßig machen wir recht viel. Die Nachfrage für Naturschutz ist auf jeden Fall da, allerdings ist es schwierig an diese Aufträge ran zu kommen. Aber das Interesse wird auf jeden Fall mehr. Man muss allerdings auch immer die Fläche haben.

Sie haben erwähnt, dass sie früher mehr produziert haben als es jetzt der Fall ist?

Ja, wir hatten eine größere Eigenproduktion. Der Jungpflanzenmarkt ist wesentlich günstiger geworden und daher ist es günstiger, sie zu kaufen als selber zu veredeln und dann zu verkaufen. Es geht auch um die Menge. Da werden ja nicht 10 oder 20 Pflanzen, sondern mehrere tausend eingekauft und dann lohnt es sich tatsächlich.

Verwenden Sie Spritzmittel?

Nein, eigentlich verwenden wir das gar nicht mehr. Ganz minimal. Im Schnittbereich wird gar nicht mehr gespritzt. Ich habe kein Personal, die diese Arbeit machen wollen und zu anderen gehen wir von den Kulturen runter, die sehr empfindlich sind und somit brauchen wir die Anwendung nicht mehr. Im Unkrautbereich sieht das ein bisschen anders aus; ein bisschen was müssen wir spritzen. Das machen wir heute aber alles mit dem Trecker. Aber diese Mengen, die wir vor 20 Jahren an Spritzmittel verwendet haben, benutzen wir heute gar nicht mehr, dürfen wir auch gar nicht.

Sehen Sie denn im Bereich der Baumschule noch Zukunft? Denken Sie, dass junge Menschen, diesen Beruf noch ausführen wollen?

Also das Interesse ist schon da, aber es ist nicht mehr so einfach, das Personal zu bekommen. Das ist eine körperlich sehr harte Arbeit. Und die meisten merken dann, dass ihnen das nicht liegt. Aber wer sich einmal an den Job gewöhnt hat, der hat da Spaß dran.

Westerstede hat viele Rhododendren, produzieren Sie diese auch?

Das machen wir selber nicht so viel, weil Apen sehr tief liegt. Unser tiefster Punkt hier ist 40cm über dem Meeresspiegel, hier kommt das Wasser fast aus der Erde. Westerstede ist wesentlich höher und dadurch auch besser geeignet. Wir haben Bereiche, die sandig sind, da mag das gehen, aber insgesamt ist es hier einfach zu nass für diese Pflanzen. […]

Außerdem ist das Wasser hier voller Eisen, damit kann Ich die Pflanzen nicht beregnen, dann sind meine ganzen Pflanzen rot.

Die wirtschaftliche Bedeutung

des Gartenbausektors

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 4f.

Es handelt sich um einen dynamischen Sektor mit einem vielfältigen Angebot.

Da Obst und Gemüse einen immer höheren Stellenwert bei uns in der Gesellschaft einnehmen, sind die Erwartungen an den Sektor umso höher.

"Es verändert sich immer was. Egal, ob es das Sortiment betrifft oder ob man andere Zweige in seine Arbeit einbezieht. Bei den Baumschulen ist der Wettkampf in den letzten Jahren viel härter geworden, weil jeder die besseren Pflanzen zu einem geringeren Preis verkaufen möchte."

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Die wirtschaftliche Bedeutung

des Gartenbausektors

Der Stellenwert gartenbaulicher Dienstleistungssparten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erhöht.

Gliederung

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): S. 5

1. Der Gartenbausektor

2. Der Beruf Gärtner

3. Geographische Faktoren

4. Besonderheiten des Gartenbaus

5. Die wirtschaftliche Bedeutung des Gartenbausektros

6. Leistungen des Gartenbaus für Umwelt und Gesellschaft

7. Fachrichtungen des GaLaBaus

8. Strukturwandel

9. Die Herausforderungen an die Forschung

10. Baumschule Kuhlmann

11. Interview

12.Video

13. Quellen

14. Aufgabe

Quellenverzeichnis

Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V.(Hrsg 2008): Der Gartenbau 2020 : Den Wandel gestalten, Positionspapier

http://www.dgg-online.org/tagungsbaende/Gartenbau_2020.pdf, (Zugriff am 28.01.2015)

Ellrich, Mirko (2012) : Infoblatt Gartenbau : Gartenbau als Form der Landwirtschaft : Ernst Klett Verlag

http://www.klett.de/alias/1006120, (Zugriff am 03.02.2015)

Kuhlmann, Harald (2015): Interview vom 20.01.2015, Baumschule Kuhlmann Apen

Kuhlmann, Harald, http://www.kuhlmann-baumschulen.de, Abruf vom 03.02.2015

Daniel Fischer, Henri Scheweling, Lena-Marie Hasseler