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Alfred Lichtwark (1852-1914)

Er gehört zu den Begründern der Museumspädagogik und der Kunsterziehungsbewegung

Kunsterziehung sollte Prinzip einer neuen Erziehung

sein, kein isoliertes Fach

Kurt Hahn

geb.: 5. Juni 1886 in Berlin;

gest.: 14. Dezember 1974 in Salem;

jüdisch-deutscher Pädagoge.

Begründer der Erlebnispädagogik; Mitbegründer der Schule „Schoss Salem“ – Konzeption eines Schulstaates (Integration der Idee der Landerziehungsheime in das pädagogische Konzept).

Ziel allen erzieherischen Tuns ist die Selbstverwirklichung, das Medium ist die Selbstverantwortung. In den „Sieben Salemer Gesetzen“ formulierte Kurt Hahn sein ganzheitliches Bildungskonzept.

Hahn, Kurt: Erziehung und Verantwortung. Reden und Aufsätze. Stuttgart: Klett o. J. [1958]

Janusz Korczak, eigentlich: Henryk Goldszmit (* 22.Juli 1878 oder 1879 in Warschau: † nach dem 5. August 1942 vermutlich im Vernichtungslager Treblika), war ein polnischer Arzt, Kinderbuchautor und bedeutender Pädagoge. Bekannt wurde er vor allem durch seinen Einsatz für Kinder.

Dom Sierot (polnisch: Waisenhaus) wurde sein Lebensinhalt. Getragen von der jüdischen Gesellschaft Hilfe für die Waisen nahm es jüdische Kinder bis zum Alter von 14 Jahren auf. Goldszmit erhielt den pädagogischen Spielraum, um seine auf prinzipiellen Kinderrechten fußenden Ideen umzusetzen und nach neuen Wegen zu suchen, beispielsweise bei der Umsetzung eines Kinderrepublik-Modells.

Er formuliert das Recht auf Achtung der Kindheit als vollwertigen Lebensabschnitt und konkretisiert dies in verschiedenen Einzelrechten wie

Achtung der Unwissenheit des Kindes

Achtung der Wissbegierde des Kindes

Achtung der Misserfolge und Tränen des Kindes

Achtung des Eigentums des Kindes

Er formulierte auch die drei Grundrechte des Kindes

1. Das Recht des Kindes auf den eigenen Tod

2. Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag

3. Das Recht des Kindes das zu sein, was es ist

Christoph Natter (1880-1941)

deutscher Maler und Kunstpädagoge

Martin Luserke

geb. 1880

gest. 1968

Methode: Theater; Erleben als Wissensvertiefung

Decroly Ovide

geb.: 23. Juni 1871 in Renaix;

gest.: 12. September 1932 in Brüssel.

Belgischer Arzt, Erzieher, Psychologe und (Reform)pädagoge. Studien zur Psychologie des Kleinkindes; Vorübungen zur Schulung der Aufmerksamkeit und Erziehung der Sinnesorgane. (s. auch. M. Montessori!)

Einführung der „visuellen Methode“ des Lesenlernens und Erfindung von Lernspielen;

Ovide Decrolys Methoden stellen das Kind in den Mittelpunkt mit all seinen Bedürfnissen, Interessen und Abwehrreaktionen. Die Erziehung durch das Leben für das Leben soll gewährleistet werden durch die kritische Teilhabe an typischen Lebensphänomenen.

Reformpädagogische Absicht: Lernen ist das pädagogisch gelenkte Leben.

Politisch-motivierte Erziehung

Franz Hilker (1881-1969)

Bund entschiedener Schulreformer

führenden deutschen Reformpädagogen in den 1920er Jahren und in der frühen Bundesrepublik, Begründer der Vergleichenden Erziehungswissenschaft im Westen Deutschlands sowie Herausgeber der Fachzeitschrift Bildung und Erziehung

„Die neuen Schulen müssen Keimzellen für die Umgestaltung unseres gesamten Schulwesens werden“Scheibe S.295

Der Staat muss bei den Reformen unterstützen, sodass der Prozess der Umgestaltung „nach Begabung differenzierten Einheitsschulen“ stattfinden kann.

Zusätzlich müssen weitere Reformen im Prüfungswesen, in der Lehrerbildung, in den Hochschulen und in Konsequenz auch auf den Gebieten der Sozialpädagogik folgen.

Kurt Löwenstein (1885-1939)

International Falcon Movement,

Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde

Ernest Jouhy (1913-1988)

Anna Siemsen (1882-1951)

Bund entschiedener Schulreformer

Paul Goodmann(1911-1972)

Hans Würtz (* 18. Mai 1875 in Heide, Holstein als Johannes Hansen † 13. Juli 1958 in Berlin

war einer der einflussreichsten und umstrittensten Protagonisten der „Krüppelpädagogik“ (Kinderbehindertenpädagogik) in der Zeit der Weimarer Republik.

Politisch- motivierte

Erziehung

Francisco Ferrer

geb.: 1859 in Katalanien;

gest.: Oktober 1909 in Barcelona;

Reformpädagoge und Begründer einer anarchistisch-libertären Erziehung. Befürworter einer positivistischen Wissenschaft und Kämpfer für Aufklärung und den Bau einer gerechten und freiheitlichen Gesellschaft. 1901 Gründung der „Escuela Moderna“ in Barcelona.

Tritt für die vollständige Emanzipation des Individuums ein. Bestreben, die Schule zu einem „Haus des Volkes“ auszubauen – wurde damit Vorläufer der „Community Education“.

Radikale Formulierung des Gedankens des Respekts, der Würde und Freiheit des Kindes – die Erziehung soll vom Willen des Kindes ausgehen. Francisco Ferrer wurde als angeblicher Rädelsführer der Juliunruhen 1909 in Barcelona hingerichtet

Zentrale Kritik am Pflichschulprogramm mit programmiertem Unterricht. Die Individualität der Schüler bleibt unberücksichtigt, daher der Vorschlag eines dezentral organisierten Unterrichts in Minischulen mit 25-30 SuS ohne Schulpflicht.

Wo nicht nur der Lehrer/in sondern alle am gesellschaftlichen Leben teilnehmenden Menschen den Unterricht gestalten.

Grundrecht – Grundgesetz für das Kind

1. Das Recht des Kindes auf den eigenen Tod

2. Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag

3. Das Recht des Kindes das zu sein, was es ist

Korczak

1. Erläuterung: Warnung vor einer überbehüteten Fürsorge und Erziehung des Kinder. Gleichzeitig ist sie Ausdruck seines tiefen Verständnisses und der Ehrfurcht vor dem Leben und den Naturgesetzen. Es gibt Grenzen des menschlichen Eingreifens.

2. Gegen eine auf die Zukunft ausgerichtete Erziehungsauffassung und die Instrumentalisierung des Kindes. Achtung vor der Gegenwart des Kindes und der Kindheit als einer wichtigen Phase im menschlichen Leben.

3. Das Kind sein darf, wie es ist. Es ist als einzigartiges Individuum zu respektieren und zu achten. Korczak klagte den Anspruch der Erwachsenen an, das Kind nach eigenen Vorstellungen, Erwartungen und Zielsetzungen formen und „zurechtbiegen“ zu wollen.

„Mit der Forderung nach der Verwirklichung der Kinderrechte verband er die Notwendigkeit, das Kind als gleichwertigen Menschen anzuerkennen.“

Natürliche Erziehung

Erlebnispädagogik

Die natürliche Erziehung

Die natürliche Erziehung orientiert sich an dem inneren und natürlichen, individuellen Lernplan, der in jedem Kind an gelegt ist. Trotz der Individualität der Kinder ist eine ungefähre Einteilung in Lernphasen möglich, in die die Kinder eingeordnet werden können. Diese Legephasen dienen aber lediglich als Orientierung und nicht als fester Lernplan, der sklavische verfolgt und eingehalten werden muss. Bei der natürlichen Erziehung wir die Prämisse vom Kinde aus, in der Art ausgelebt, dass Kinder ihr Lernen zu einem großen teil selbst bestimmen dürfen. Sie haben die Wahl des Themas, des Ortes, des Partners, der Methode usw. Natürliche werden die SuS eingegrenzt. Die Schule, mit ihren zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten, das Lernen und Leben der Anderen, gesellschaftliche Normen usw.

Trotzdem will man bei dieser Art der Pädagogik so nah wie möglich an der natürlichen gesellschaftlich unverfälschten Entwicklung des Kindes bleiben.

So auch die Methoden und Materialien. Anfassen, erleben, praktizieren steht im Vordergrund. Der Bezug zur Natur, in unseren Breitengraten vorwiegend der Wald, wird nicht aufgegeben. Die Natur tritt als Erlebnisraum und Material und als Lehrmeister im Unterricht auf

Kinderrechte

Friedrich Adolf Wilhelm Diesterweg (1790-1866)

„die Menschennatur knickt, statt sie zu entfalten“ und „das Kind zur Passivität verdammt, statt die Selbsttätigkeit zu entwickeln“, geht der Naturalismus „vom Kinde aus“ und nimmt dessen natürliche Neigungen, Interessen und Bedürfnisse zum pädagogischen Richtmaß: Nicht das Kind einer äußeren Ordnung unterwerfen, es vielmehr sich frei entfalten und spontan entwickeln lassen, wird zur pädagogischen Maxime schlechthin

Kunsterziehung

Arbeitsschule

Definition Kunsterziehung

Die Kunsterziehung ist ein Teilgebiet der Kunstpädagogik. Im Gegensatz zum Kunstunterricht, der den praktischen Umgang mit den künstlerischen Techniken und Materialien lehrt, widmet sich die Kunsterziehung der Kulturvermittlung und dem Zugang zu den Kunstwerken und ist in Teilbereichen ästhetischen Erziehung.

Begründer der modernen Kunsterziehung war vor dem Ersten Weltkrieg Alfred Lichtwark in Hamburg und zur Zeit der Weimarer Republik Christoph Natter in Jena, der größeres Gewicht auf die praktische Kunsttätigkeit legte.

Kunstpädagogik als Studienfach soll im Allgemeinen befähigen, in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, wie zum Beispiel den allgemeinbildenden Schulen oder im Angebotsbereich der Museen, der Kinder-, Jugend und Erwachsenenbildung oder in Vermittlungsprogrammen verschiedenster Institutionen künstlerische Prozesse zu vermitteln oder selbst herzustellen.

In der Kunstpädagogik treten Kunst und Pädagogik in ein enges Verhältnis. Sie sind jeweils komplexe und vielfältige Disziplinen, die mitunter sogar in einem widersprüchlichen Verhältnis stehen. Die grundlegende Schwierigkeit bei der Beziehung von Kunst und Pädagogik besteht darin, dass Kunst nahezu gesetz- und grenzenlos ist. Kunst muss und will teilweise auch nicht verstanden werden und wirkt oftmals auf emotionale, beziehungsweise ganzheitliche und Weise. Pädagogik hingegen hat einen rationalen Anspruch. Sachverhalte sollen Schülerinnen und Schülern, beziehungsweise dem Klienten angemessen vermittelt werden.

Glöckel Otto

geb.: 8. Februar 1874 Pottendorf (Niederösterreich);

gest.: 23. Juli 1935 in Wien;

österreichischer Politiker und Schulreformer in der Ersten Republik. Als Initiant der Reformpädagogik der Zwischenkiegszeit – der österreichischen Schulreform – war Otto Glöckel ein Verfechter der Gesamtschule und Gegner von Bildungsprivilegien sowie Kämpfer gegen die kirchliche Vormachtstellung in den öffentlichen Schulen.

Glöckel, Otto: Das Tor der Zukunft, Wien 1917.

Kerschensteiner Georg Michael

geb.: 29. Juli 1854 in München;

gest.: 15. Januar 1932 in München;

deutscher Pädagoge und Begründer des modernen Berufsschulwesens.

Sein pädagogischer Ansatz betont die unterrichtlichen Prinzipien der Selbsttätigkeit, der Spontaneität und des manuellen Tuns. Die Arbeit als Bildungsform und pädagogischer Begriff – angelegt als Korrektiv zur geisteswissenschaftlichen Pädagogik.

Die Arbeitsschule soll die Schule der Zukunft sein:. Charakterformung durch geistiges Tätigsein im Sinne geistiger Arbeit. Erziehung zur Selbständigkeit, zum Mut zur Selbstbehauptung und Neues und Ungewohntes aufzugreifen und zu den Arbeitstugenden Sorgfalt, Gründlichkeit und Umsicht.

Kerschensteiner, Georg: „Die staatsbürgerliche Erziehung der deutschen Jugend“ (1901)

Reichwein Adolf

geb.: 3. Oktober 1898 in Bad Ems;

gest.: am 20. Oktober 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet;

deutscher Pädagoge, Wirtschaftswissenschaftler und Kulturpolitiker (SPD).

Unterrichtsversuche in Tiefensee in Brandenburg im Sinne der Reformpädagogik und speziell der Arbeitspädagogik und Projektarbeit – von der Wandervogelbewegung beeinflusst. Unterrichtskonzept geprägt von der Arbeitsschulpädagogik mit Schwerpunkt in handlungsorientiertem Unterricht, Schulgarten und jahrgangsübergreifenden Vorhaben.

Viele Unterrichtsfilme! Mitglied des Kreisauer Kreises – Widerstand gegen Hitler. 1944 nach Prozess vor dem Volksgerichtshof hingerichtet.

Reichwein, Adolf: Schaffendes Schulvolk. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin 1937

Freinet Célestin

geb.: 15. Oktober 1896 in Gars in der Provence (Frankreich);

gest.: 8. Oktober 1966 in Vence;

französischer Reformpädagoge und Begründer der Freinet-Pädagogik, einer Pädagogik des Volkes. Célestin Freinet übernimmt von Ovide Decroly die Anregung, Texte zu drucken. Die Druckerpresse wird in der Folge zum Symbol der Freinet-Pädagogik – Publikation als politische Meinungsäußerung.

Übernahme von Anregungen der deutschen Reformpädagogik, von Hermann Lietz (Landerziehungsheim) und Georg Kerschensteiner (Arbeitsschule). Klasse als Kooperative oder Genossenschaft – lebendige Demokratie und selbst bestimmtes Lernen – pädagogische Strategien für die Realisierung einer sozialistischen Gesellschaft.

Lehrerinnen- und Lehrerbewegung nach dem Motto: Lehrer helfen Lehrern.

Freinet, Célestin: Die moderne französische Schule, hrsg. v. Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2. Auflage, 1979.

Maria Montessori

geb.: 31. August 1870 in Chiaravalle bei Ancona;

gest.: 6. Mai 1952 in Noordwijk aan Zee);

italienische Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthropin.

Sie entwickelte die Montessoripädagogik, eine Pädagogik der Individualisierung. Begründerin und Erfinderin der Montessori-Methode in den „Casa dei bambini“ und der Entwicklungsmaterialien. Betonung der pädagogischen Bedeutung einer vorbereiteten Umgebung; Entdeckung der „Polarisation der Aufmerksamkeit“, deren experimenteller Erforschung sie einen Großteil ihrer weiteren Arbeit widmete.

Erkenntnis des absorbierenden Geistes, der Kinder zur Selbstschöpfung befähigt.

Beachtung der Bedeutung der sensiblen Phasen für die kindliche Entwicklung.

Arbeitsschule nannte zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Richtung der deutschen Reformpädagogik ihr Reformprojekt einer neuen Schule. Dabei wurde der Begriff sehr heterogen verstanden.. Auf der Reichsschulkonferenz 1920 und in vielen anderen reformpädagogischen Zusammenkünften in Deutschland diskutierten die Erneuerer über eine Schule, die sich von der "Buch- und Paukschule" abgrenzen sollte, die für das wilhelminische Schulsystem als typisch behauptet wurde. Arbeitspädagogik galt als der Weg aus der obrigkeitsorientierten Schule des 19. Jahrhunderts. Allerdings wurde Arbeitspädagogik schon auf der Reichsschulkonferenz sehr unterschiedlich gefasst.So hat Hugo Gaudig nur die "freie geistige Schularbeit" gefordert, die auf ein freies Unterrichtsgespräch mit selbstbewussten Schülern und Schülerinnen zielte, während Paul Oestreich als Sprecher für den Bund entschiedener Schulreformer die Position der Schule als Produktionsschule vertrat.Georg Kerschensteiner wiederum plädierte für das praktisch werkende Tun und schätzte es als erzieherisch wertvoll für die Heranbildung des zukünftigen Staatsbürgers ein.

Reformpädagogik

Definition

Arbeitsdefinition: Reformpädagogik

Ziel der Reformpädagogik ist die Veränderung des derzeit bestehenden Schulsystems, hin zu einem neuem Verständnis der Lehrer-Schüler- und Schulbeziehung; das Kind bzw. der/die Jugendliche rückt in den Mittelpunkt. Mit Hilfe bestimmter Methoden, wie beispielsweise offenes Lernen soll die Selbstständigkeit und die Selbstwirksamkeit des Schülers im hohem Maße gefördert werden. Die Schule im Ganzen soll sich als Lebensraum entwickeln, in der die Schüler/innen frei in ihrem eigenem Tempo, ihren eigenen Interessen und Neigungen, und vor allem freiwillig lernen.

Definition

Rudolf Steiner

geb.: 27. Februar 1861 in Donji Kraljevec, Kroatien (Medjimurje), damals Kaisertum Österreich;

gest.: 30. März 1925 in Dornach, (Schweiz);

österreichischer Philosoph, Pädagoge, Naturwissenschaftler und Esoteriker.

Er begründete die Anthroposophie, eine gnostische Weltanschauungslehre. Begründer des Waldorf-Kindergartens und der Waldorf-Schule, benannt nach der ersten Kindergartengründung an der Stuttgarter Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik.

Lehrerorientierte Pädagogik, die sich ausschließlich nach dem philosophischen Weltgebäude des Begründers Rudolf Steiner, der Anthroposophie, richtet

Reformpädagogische Strömungen

Lebensgemeinschaftsschulen

Projektorientierung

Projektorientierung

Motto: Leraning by Doing

- Planen und die aktive Beteiligung an selbst gesetzten Zielen durchzuführen und dabei alle eigenen Sinne einsetzen

- Gruppenarbeit in der die Kräfte gemeinsam gebündelt werden  gemeinsamer Erfolg verbindet und spornt an zu neuen Zielen

- Der Lehrer muss Lernsituationen so gestalten, dass die Kinder zunehmend in die Lage versetzt werden, mit zu denken, mit zu planen und mit zu gestalten

In den Landerziehungsheimen und Lebensgemeinschaftsschulen traten an die Stelle der staatlichen Schule Einrichtungen, in denen die für die moderne Schule grundlegende

Trennung von Schule und Leben aufgehoben und durch Formen eines Lernens und Zusammenlebens ersetzt wurden, die eine Einheit von Leben und Lernen anstrebten. Insbesondere die von H. Lietz gegründeten Landerziehungsheime und die Hamburger

Lebensgemeinschaftsschulen um W. Lottig versuchten die Künstlichkeit moderner,schulisch organisierter Lehr-Lern-Prozesse durch Konzepte eines unmittelbar lebensbedeutsamen

Erfahrungslernens zu überwinden, das nach dem Vorbild des Zusammenlebens in dörflichen Lebensgemeinschaften organisiert wurde bzw. Vorstellungen einer von der Jugend ausgehenden, durch diese selbst geführten Bewegung

folgte. Andere Richtungen der Pädagogischen Bewegung experimentierten dagegen mit Konzepten zur Entwicklung einer liberalen Gesprächskultur (B. Otto) oder arbeiteten mit Programmen einer Erziehung von Weltbürgern (P. Geheeb), die durch Begegnungen mit fremden Kulturen die Eigenarten nationaler Kulturen kennen und analysieren lernen.

Offene Schule

Offene Schule – Offener Unterricht

Versuch die Grenzen des „Curriculums“ zu sprengen, die „Rennbahn“ des Lehrens und Lernens zu verlassen, „offen zu sein für die vielfältigen Fragen, Wirklichkeitsbereiche und methodischen Formen. Mit dem Begriff „Offener Unterricht“ wird also nicht eine definierte methodische Form bezeichnet, sondern die Zielperspektive eines vielschichtigen Wandlungsprozess.

In der „Freien Arbeit“ und im „Wochenplanunterricht“ werden inhaltliche und/oder zeitliche Freiräume für selbstverantwortliches Lernen gewährt. Im „Gruppenunterricht“ wird die Klasse nicht mehr als monolithischer Block gesehen, gleichsam als zu belehrende (zu besiegende?) „Schülerfront“, sondern als soziale Gruppe, deren Mitglieder mit -und voneinander Lernen sollen und lernen können. Im Projektunterricht“ geht es darum, komplexe Lernprozesse in Gang zu setzen, die in einem konkreten „Projekt“ ihren Höhe -und Abschlusspunkt finden.

 erlebnisorientierte Anfangsunterricht im Lesen und Schreiben

 Weltorientierung

 Klassenraum sowie verfügbare Arbeitsmittel werden als Methode gesehen

 Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit

 Handlungsorientierung und praktisches Lernen „Lernen mit allen Sinnen“

Der „Offene Unterricht schließlich ist der weiteste (oder unschärfste) Begriff, da unter ihm all das gefasst werden kann, was die erstarrte Struktur der „Normalschule“ aufbrechen vermag.

[…] All diese Konzeptionen [haben] eine gemeinsame Grundausrichtung. In negativer Wendung geht es darum die eingefahrenen Kommunikations- und Interaktionsstrukturen der „Alten Schule“ mit ihren autoritären, den Lernenden sich selbst und den Mitmenschen entfremdenden Momenten auszubrechen, vor allem durch die Überwindung der Dominanz des Frontalunterrichts – nicht durch seine völlige Eliminierung. Positiv gewendet steht dahin ein erweiterter, facettenreicher Begriff schulischen Lernens.

Einheitsschule

Einheitsschule

Die einheitlich vom Kindergarten bis zur Hochschule aufwärts gegliederte, auf gemeinsamer menschlich- volkstümlicher Grundlage beruhende deutsche Volksschule tritt als eine mit den übrigen Staatsanstalten gleichberechtigte und gleich verpflichtende in den Gesamtorganismus des Staates ein.

-Aufhebung von Unterschiedlichkeiten

-Differenzierung und Trennung im Schulwesen zu Gunsten eines stärkeren Zusammenschlusses

-Der Schulaufbau vom Kindergarten bis zur Hochschule ist für alle Kinder gleich

Schule der Demokratie, da die Einheitsschule den Erziehungsauftrag verfolgte, die nazistischen Ideologien unerbittlich entgegenzustellen

John Badley (1865-1967)

Musische Bildung

Lernlabor

Gründung des Landerziehungsheimes Bedales

Adolf Frerriére

geb.: 30. August 1879 in Genf;

gest.: 16. Juni 1960 in Genf;

Schweizer Lehrer und Reformpädagoge. 1921 Mitbegründer des Weltbundes zur Erneuerung der Erziehung und Redakteur dessen Publikationsorgans „Pour l'ère nouvelle“.

Adolphe Ferriere beschäftigte sich mit Fragen der religiösen Psychologie und setzte sich für Schülermitverantwortung und reformpädagogische Unterrichtsmethoden ein.

Er definiert das Landerziehungsheim als ein Internat auf dem Lande, das den Charakter der Familie beibehält; die persönliche Erfahrung des Zöglings dient als Grundlage für die intellektuelle Erziehung; unter Zuhilfenahme der Handarbeit (Siehe Idee der „Arbeitsschule“!) führt die sittliche Erziehung zu einer weitgehenden Selbstregulierung der Schüler.

Ferriere, Adolphe: Ecole active, 1922 (dt.: Tatschule, 1928).

Geheeb Paul

Geb. 10. Oktober 1870 in Geisa/Rhön;

gest.: 1. Mai 1961 in Goldern-Hasliberg/Schweiz;

deutscher Reformpädagoge. Gemeinsam mit seiner Frau Edith Cassirer Gründer der Odenwaldschule; emigrierte 1934 in die Schweiz.

Bildung ist nach Paul Geheeb ein „Selbstwerdungsvorgang und Selbstwerdungsvollzug“ des einzelnen (Werde, wer du bist!)

Kennzeichen der Odenwaldschule: Schulgemeinde als Versammlung der gesamten Heimgemeinschaft (Ort des Austauschs); Einrichtung eines „Wartesystems“ (z.B. Ordnungswart) und eines Kurssystems in der Schule.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte er mit der Ecole d'Humanité in Versoix (CH) (später in Goldern-Hasliberg) die Ansätze der Odenwaldschule weiter. Paul Geheeb leitete diese Schule bis zu seinem Tod.

Lietz Hermann

geb.: 28. April 1868 in Dumgenewitz auf Rügen;

gest.: 12. Juni 1919 in Haubinda;

deutscher Reformpädagoge und Gründer der deutschen Landerziehungsheime für Jungen.

Der Ausgangspunkt der Landerziehungsheime ist die Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft. Landerziehungsheime als eine „Eigenwelt der Erziehung“. So genannte „Rettungspädagogik“ – Landerziehungsheim als „educational laboratory“ führt zu einem „higher type of human being“. Vorbild: New School Abbotholme, gegründet von Cecil Reddie.

Hermann Lietz: Des Vaterlandes Not und Hoffnung. Veckenstedt 1919

Makarenko Anton S.

geb.: 1. März/13. März 1888 in Belopole, Oblast Sumy, Ukraine;

gest.: 1. April 1939 in Moskau;

sowjetischer Pädagoge und Schriftsteller.

Entwicklung einer sozialistischen Kollektiverziehung, in der das gesamte Kollektiv, ob in der Familie oder einer Einrichtung, zum wichtigsten Instrument einer Erziehung zu einer entwickelten Persönlichkeit wird.

Die Erziehung ist geprägt von einer Einheit aus freiwilligem Gehorsam sowie Selbstverwaltung und nützlicher Arbeit. Befürworter der „Explosionsmethode“ – von starken Emotionen begleitete Reaktion des Erziehers.

Makarenko, Anton Semjonowitsch: Ein pädagogisches Poem. Der Weg ins Leben. O.O., 1933-1935

Neill Alexander Sutherland

geb.: 17. Oktober 1883 in Forfar / Schottland;

gest.: 23. September 1973 in Aldeburgh / Suffolk;

Pädagoge und langjähriger Leiter der von ihm gegründeten demokratischen Schule Summerhill in Leiston (Suffolk).

Seine Pädagogik ist beeinflusst von Erkenntnissen der Psychoanalyse. Pädagogik des Gewährenlassens. Alexander Sutherland Neill wird (in Deutschland) als Begründer der antiautoritären Erziehung betrachtet.

Neill, Alexander, Sutherland: Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung. Das Beispiel Summerhill, Reinbek bei Hamburg 1969

Wilhelm Paulsen (* 27. September 1875 in Norderbrarup; † 27. März 1943 in Berlin) war ein deutscher Pädagoge. Er zählte zur Spitze der Reformpädagogik in der Weimarer Republik.

-An diesen Schulen sollte durch den Wegfall von strengen Lehrplänen und dem Gegensatz zwischen wissendem Lehrenden und unwissenden Schüler/-innen ein Lernklima geschaffen werden, welches die Vermittlung von aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnissen und diesen angepassten Lerninhalten „vom Kinde aus“ ermöglichte

Minna Specht (1879-1961)

-Leiterin Odenwaldschule

Homer Lane (1875-1925)

Vorläufer der Arbeitsschulbewegung, Sjöd-Lehrer (Handfertigkeitsunterricht) eines der ersten arbeitsunterrichtlichen Verfahren reformpädagogischer Prägung; dorfähnliche Erziehungsgemeinschaft „Little Commonwealth“ in Dorset.

Homer Lane beeinflusste auch Alexander Sutherland Neill, den Begründer der antiautoritären Internatsschule Summerhill. Homer Lane als Begründer der „Implosionsmethode“:

Anbahnung der Heilung des Kindes durch nahezu grenzenloses Gewährenlassen. („Explosionsmethode“ – siehe Anton Semjonowitsch Makarenko)

Wagenschein Martin

* 3. Dezember 1896 in Gießen; † 3. April 1988 in Trausheim zu Mühltal) war ein deutscher Pädagoge und engagierte sich im Feld der Fachdidaktik Mathematik und Naturwissenschaften.

Wagenschein entwickelte das Prinzip des „exemplarischen Lernens“, das er später im „genetischen Prinzip" subsumierte, und prägte in diesem Zusammenhang die Redewendung "Mut zur Lücke". Er charakterisierte seinen Ansatz als „sokratisch-genetisch-exemplarisch“.

Was sollen wir lernen?

Eine der grundsätzlichen didaktischen Überlegungen wird auch lauten müssen:

"Was ist in meinen (unseren) Augen wert,

gelehrt und gelernt zu werden?"

Und in einem zweiten Schritt werden wir darüber nachdenken müssen, wie wir das, was gelernt werden soll, ordnen können.

In einer dritten Phase wird die Überlegung relevant, wie diese Inhalte denn gelernt werden sollen.

Helen Parkhurst (* 3. Januar 1887 bei Durand in Wisconsin; † 1. Juni 1973 in Milford Connecticut) war eine US-amerikanische Reformpädagogin. Sie wirkte als Erzieherin, Autorin und Lektorin. Sie war die Begründerin des „DaltonPlans" und war Gründerin der Dalton-Schule.

In "Education on the Dalton Plan" (1922) werden zwei Grundprinzipien der Pädagogik Helen Parkhursts genannt:

"Freedom is ... the first principle ... .

The second principle ... is cooperation or ... the interaction of group life."

Peter Petersen (* 26. Juni 1884 in Großenwiehe bei Flensburg; † 21. März 1952 in Jena) war ein bedeutender deutscher Reformpädagoge und Professor an der Universität Jena. Er verwendete als Erster den Begriff „Frontalunterricht“ für den Klassenunterricht.

Petersen entwickelte den sogenannten Jena-Plan.

Seine Leistungen liegen in dem Versuch einer Verschmelzung von Theorie und Praxis, Lehre und Forschung:

• Erstens hat er eine selbständige und weitgehend autonome Erziehungswissenschaft entwickelt, die von der pädagogischen Tatsachenforschung, d. h. der systematischen Beobachtung des Kindes in seiner Erziehungsrealität, zur Absicherung und Korrektur pädagogischer Entscheidungen begleitet wird.

• Zweitens führte er die akademische Lehrerausbildung der Volksschullehrer ein und gründete die erste pädagogische Fakultät.

• Drittens machte er mit der Jena-Plan-Schule einen wissenschaftlichen Schulversuch, den er theoretisch begleitete.

Einheitsschule

Wilhelm Blume (1884-1970)

Gründer Schulfarm Insel Scharfenberg in Berlin

Gesamtschule

Handwerkliche Tätigkeiten zur Selbstbildung

Fritz Karsen (11. November 1885 in Breslau; † 25. August 1951)

Er war einer der ersten Begründer einer Gesamtschule in Deutschland

Schülerselbstverwaltung

Fritz Müller ( 16. Mai 1887 Hohenstein; † 7. Juli 1968 Karl-Marx-Stadt)

Koedukation

Chemnitzer Versuchsschule

Dazu initiierte er einen zunächst acht, später zehn Jahrgänge übergreifenden Unterricht und integrierte auch interessierte Eltern punktuell in den Klassenverband

Paul Oestereich 30. März 1878 in Kolberg (Pommern); † 28. Februar 1959 in Berlin

Bund entschiedener Schulreformer (Vorsitzender)

Nachdem bis zum Sommer 1919 die Arbeitsbedingungen für diese kleine Gruppe innerhalb des Verbandes aufgrund grundsätzlicher unterschiedlicher Auffassungen offenbar unerträglich geworden waren, spalteten sich zunächst 24 Pädagogen ab – unter ihnen Franz Hilker, Fritz Karsen, Siegfried Kawerau, Otto Koch, Paul Oestreich, Elisabeth Rotten und Anna Siemsen - und gründeten auf einem Treffen am 18. September 1919 im Konferenzzimmer des Werner-Siemens-Realgymnasiums in Berlin-Schöneberg den Bund entschiedener Schulreformer.

Berthold Otto (1859-1923) Verbindung zu Paulsen, Wilhelm

- Gesamtunterricht, Fragen, Probleme werden besprochen – Große Inhaltliche Freiheit

- Otto hat die Grundüberzeugung, dass „in jedem Kind der Trieb nach dem ihm möglichen geistigem Wachstum vorhanden und wirksam ist“, daher ist es wichtig, das Kind bei seinen eigenen Bedürfnissen abzuholen und entsprechend seinen Leistungen und „seinem Trieb nach geistigem Wachstum“ zu fördern

- Der Lehrer hat da seine Persönlichkeit einzusetzen, er darf niemals gezwungen werden, eine Überzeugung zu heucheln, die er nicht hat; aber man muss von ihm Toleranz für alle gegenteiligen Überzeugungen verlangen

-

Elisabeth Rotten (1882-1964)

- als Mitbegründerin der Staatlichen Wohlfahrtsschule Hellerau, in dieser Zeit gründete sie auch zusammen mit Jean Piaget die Schweizerische Montessori-Gesellschaft

- Gartenstadt Hellerau

Carleton Washburne (1889-1968)

- Der Winnetka-Plan ist ein von Carleton Washburne in Winnetka, einem Vorort von Chicago, Illinois, durchgeführter pädagogischer Plan. Er berücksichtigt die Sozialerziehung aber auch die Individualität des Schülers. Aufgrund dessen wird die Arbeitszeit aufgeteilt in Einzelarbeit und Gruppenarbeit. Außerdem werden die Altersklassen abgelöst durch Leistungsgruppen in denen die Schüler die Freiheit der Wahl ihrer Arbeitsgebiete haben. Der Lehrer hat hier nur die Rolle des Helfers. Die Schüler werden nach ihren Leistungen als auch danach, wie sie sich in die Gemeinschaft integrieren beurteilt.

geb.: 7. Mai 1892 in Lemberg in Galizien zu Österreich;

gest.: 2. April 1953 in San Francisco.

Von der Jugendbewegung beeinflusster Reformpädagoge, Psychoanalytiker und Mitbegründer der modernen Jugendforschung und der Psychoanalytischen Pädagogik.

Ergebnis seiner theoretischen und praktischen Arbeit ist der Zusammenhang zwischen Psychoanalyse und Sozialismus in kollektiver Selbstregulierung.

Grundsätzliche Überlegungen über die Zuwendung des Pädagogen zum Zögling und über die Grenzen der Pädagogik: "Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung" - Formulierung der antikapitalistischen Kritik an der Pädagogik, dass der Erfolg von Bildung und Erziehung eben nicht allein von der Erziehbarkeit der Kinder abhängt, sondern ganz maßgeblich von den materiellen Voraussetzungen sowie von der historischen Verfasstheit des Bildungswesens.

Kibbuz- Erziehung

Dewey John

geb.: 20. Oktober 1859 in Burlington, Vermont;

gest. 1. Juni 1952 in New York;

US-amerikanischer Philosoph und Pädagoge. Philosophie und Pädagogik unter der Perspektive der Erziehung zur Demokratie; Demokratie ist für John Dewey erfülltes nicht entfremdetes Leben; dieses ist ohne Mitbestimmung nicht denkbar. Wesen der Demokratie: Intelligente Selbstführung.

Erziehung ist Erziehung zur Selbstbestimmung. Das Lernen muss ganz und gar auf Erfahrung aufgebaut sein. Kinder lernen experimentierend in einer anregenden Lernumwelt die Realität und sich selbst entdecken und kennen.

Lehrer/innen in der Rolle des/der Mitarbeiters/in. Pädagogischer Ansatz: „Learning by doing“.

Kooperation mit Helen Parkhurst (Daltonplan-Pädagogik). Dewey, John: Democracy and Education: An Introduction to the Philosophy of Education, New York 1915.

Blonskij Pavel Petrowitsch

geb.: 14. Mai 1884 in Kiew;

gest.: 15. Februar 1941 in Moskau.

Russischer Reformpädagoge und Begründer der Produktionsschule. Stellte mit der Gründung der Produktionsschule (auch Arbeitsschule) ein revolutionierendes Modell bereit. Die Arbeitsschule ist für Pavel Blonskij nicht nur methodisches Prinzip, sondern der pädagogische Lebensnerv der Schule.

Pädagogisches Prinzip ist die Einführung des Kindes in die Beherrschung der modernen industriellen Kultur; Ablehnung der Handwerk-Arbeitsschule; Arbeitsschule im Dienste einer frühkindlichen Industriebildung: es sollen die natürlichen Spielwünsche des Kindes in der industriellen Gesellschaft den vorherrschenden technischen Aktivitätsformen in der Erwachsenenwelt entsprechen.

Blonskij, Pavel, Petrovitsch: Die Arbeits-Schule. I. und II. Teil. Berlin 1921.

Gaudig Hugo

geb.: 5. Dezember 1860 in Stöckey im Harz;

gest.: 2. August 1923 in Leipzig;

Reformpädagoge und Schulleiter in Leipzig, „Arbeitspädagoge“. Zentralbegriff seines arbeitspädagogischen Konzeptes: Prinzip der „freien geistigen Tätigkeit“ und der Selbsttätigkeit. Nicht primär nur praktisches Tun, sondern die immanente geistige Schularbeit ist Prinzip für die zukünftige Gestaltung des Schullebens.

Vertreter einer „Persönlichkeitspädagogik“. Die Methode der Lernenden ist das entscheidende Moment des Lernens.

Gaudig, Hugo (Hg.): Freie geistige Schularbeit in Theorie u. Praxis. Breslau 1922.

Kilpatrick William Heard

geb.: 20. November 1871 in White Plains (Georgia);

gest.: 13. Februar 1965 in New York;

US-amerikanischer Pädagoge;

Schüler, Kollege und Nachfolger von John Dewey. Entwicklung der Idee des Projektunterrichts mit John Dewey. Gemeinsame Publikation: „Der Projektplan – Grundlegung und Praxis“.

William Heard Kilpatrick als Repräsentant der „Progressiv Education“ in den USA: Anwendung des zweckvollen Handelns im pädagogischen Prozess – learning by doing (siehe John Dewey).

Erziehungsidee: Der Mensch baut sich als urteilsfähige Persönlichkeit in Wechselwirkung zwischen Eindruck und Ausdruck in kritischer Erfahrungssichtung auf.

Joseph Anton Sickinger (* 21. September 1858 in Harpolingen; † 3. Augsust 1930 in Oberstdorf, Gymnasiallehrer, schuf um 1900 als Stadtschulrat und Schulreformer zusammen mit dem Arzt und Pädagogen Julius Moses das „Mannheimer Schulsystem“. Dies war der Vorläufer des dreigliedrigen Schulwesens in Deutschland. Zu seinen Zielen gehörte, Schüler nach ihren jeweiligen Fähigkeiten zu fördern. Dies wollte er durch Differenzierung bewirken. Die begabten Volksschüler wurden auf Haupt- und Normalklassen aufgeteilt. Die weniger begabten Schüler kamen in Förderklassen, die Leistungsschwachen in Hilfsklassen.

Rebeca Wild (* 1939 in Berlin) ist eine deutsche Pädagogin. Mit ihrem Ehemann Mauricio Wild betrieb sie 1977–2005 die Lernumgebung „Pesta“ in Quito (Ecador), stark angelehnt an die Pädagogik von Maria Montessori und das Entwicklungsmodell von Jean Piaget. Ihre Arbeit und die diese beschreibenden Bücher sind Motivation für etliche Alternativschulen, die sich zumeist „Aktive Schulen“ nennen.

Pesta:Freie Wahl der Lerninhalte seitens der Schüler

Verzicht auf Benotung

Schulalltag ohne Klassenstruktur

Einbindung der Eltern und intensive Elternarbeit

horizontale Teamarbeit statt autoritärer Strukturen

Rebeca und Mauricio Wild haben dem „freien Spiel“ einen zentralen Ort in der kindlichen Entwicklung auch im Schulalltag eingeräumt, indem sie die vorbereitete Umgebung so gestalten, dass es den Kindern ermöglicht wird, ihren Bedürfnissen entsprechend sich aktiv für eine Beschäftigung oder Arbeit zu entscheiden.

Carl Friedrich Wagner (* 4. Mai 1891; † 1981) war ein weit über Hamburg hinaus bekannter Lehrer und Reformpädagoge an der Hamburger Versuchsschule Telemannstraße 10.

Sein besonders Verdienst war die Reform des Deutschunterrichtes im Sinne reformpädagogischen Arbeitsunterrichts. Er erstellte das Neue Hamburger Lesewerk, das weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt wurde. Dazu zählte auch eine rege Theaterspieltätigkeit seiner Schüler sowie die Gestaltung von öffentlichen Schulfesten.

Gustav Adolf Wyneken (* 19. März 1875 in Stade; † 8. Dezember 1964 in Göttingen) war ein deutscher Reformpädagoge und Gründer der „Freien Schulgemeinde Wickersdorf“. Eine führende Rolle spielte Wyneken zeitweise in der „Jugendbewegung", insbesondere anlässlich des Ersten Freideutschen Jugendtages 1913 auf dem Hohen Meißner.

Freie Schulgemeinde Wickersdorf:

Das reformpädagogische Projekt sollte der Idee der Erziehung als Formung des Menschen im Sinne einer „Weltanschauung“ dienen. Besonders für Wyneken ging es um eine Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Lehrer und Schüler. Dieses sollte auf „Kameradschaft“ und „Führertum“ basieren. Er öffnete die Schule für „Koedukation“ und Sexualerziehung.

Inhaltlicher Schwerpunkt auf der künstlerischen, besonders der musischen Erziehung. Auch Erziehung zur Demokratie durch praktizierte „Schülermitbestimmung“ hatte im Rahmen der Schulgemeinde einen wichtigen Stellenwert.

Hartmut von Hentig (* 23. Sep. 1925 in Posen) ist ein vor allem in der westdeutschen Reformpädagogik seit den 1960er Jahren einflussreicher Erziehungswissenschaftler und Publizist.

Seit 1968 unterstützte er den Aufbau der Universität Bielefeld, wo er maßgeblich die Einrichtung der „Laborschule Bielefeld“ mitgestaltete und seit 1974 als deren wissenschaftlicher Leiter fungierte.

Über seine Emeritirung 1987 hinaus beteiligte sich von Hentig mit Vorträgen und Buchpublikationen in kritischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen am öffentlichen Diskurs im Spannungsfeld von Politik und Pädagogik.

Im Zusammenhang mit den 2010 bekannt gewordenen Fällen sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule ist von Hentig als enger Freund Gerold Becker, des als Haupttäter beschuldigten ehemaligen Leiters dieser Schule, öffentlicher Kritik ausgesetzt.

Joseph Anton Sickinger (* 21. September 1858 in Harpolingen; † 3. Augsust 1930 in Oberstdorf, Gymnasiallehrer, schuf um 1900 als Stadtschulrat und Schulreformer zusammen mit dem Arzt und Pädagogen Julius Moses das „Mannheimer Schulsystem“. Dies war der Vorläufer des dreigliedrigen Schulwesens in Deutschland. Zu seinen Zielen gehörte, Schüler nach ihren jeweiligen Fähigkeiten zu fördern. Dies wollte er durch Differenzierung bewirken. Die begabten Volksschüler wurden auf Haupt- und Normalklassen aufgeteilt. Die weniger begabten Schüler kamen in Förderklassen, die Leistungsschwachen in Hilfsklassen.