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Transcript

Cybermobbing im Web 2.0

Jochen Koubek

Universität Bayreuth

Informatiktag Berlin-Brandenburg 2011

Frieden bedeutet nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern das Vertrauen darauf, dass sich diese Konflikte innerhalb bestimmter Grenzen bewegen, die von allen Beteiligten respektiert werden.

Schulfrieden ist dieses Vertrauensverhältnis zwischen Schülern und Lehrern.

Grenzen friedfertiger Konflikte

Raum: Ein Streit sollte auf die Klasse bzw. die Schule beschränkt bleiben.

Zeit: Jeder Streit sollte irgendwann zu Ende sein.

Inhalte: Was im Streit gesagt und getan wird, darf die Grenze zur Straftat nicht überschreiten.

Teilnehmer: In einem fairen Streit sind die Gegner gleich stark.

Filme, Bilder und Texte im Internet verlassen den Raum der Schule, sie sind öffentlich.

Sie sind zeitlich nicht begrenzt. Manche Dokumente werden die Opfer ein Leben lang verfolgen.

Die Dokumente blamieren, beleidigen und bedrohen die Opfer oder machen sie lächerlich.

Weil die Täter unbekannt sind, haben die Opfer kaum Möglichkeit zur Verteidigung.

Gründe für Mobbing

Machtgefühl

Spaß am Quälen

Langeweile

Ärger

Aggression

Rache

Neid

Fremdenfeindlichkeit

Gruppendruck

Geltungswunsch

Überheblichkeit

Arten von Mobbing

1. Flaming (Beleidigung, Beschimpfung): Findet in der Regel in öffentlichen Bereichen des Internets statt, z.B. mittels verletzender Kommentare oder vulgärer Pöbeleien

2. Harassment (Belästigung):Zielgerichtete, immer wiederkehrende Attacken von gänzlich Unbekannten, Usern  in Sozialen Netzwerken oder gar Bekannten aus dem realen sozialen Umfeld

3. Denigration (Anschwärzen, Gerüchte verbreiten): Beabsichtigtes Bloßstellen des Opfers durch das Onlinestellen oder direkte Versenden von Texten, Fotos/ Videos z.B. um Freundschaften zu zerstören oder um sich an der Ex-Freundin zu rächen

4. Impersonation (Auftreten unter falscher Identität):Sich als eine andere Person ausgeben, indem z.B. das Passwort des Opfers genutzt wird, um mit dessen vermeintlicher Identität einen Lehrer zu beschimpfen

5. Outing and Trickery (Bloßstellen und Betrügerei):Vorgabe vermeintlicher privater Kommunikation oder Verbreitung intimer Details bzw. peinlicher Aufnahmen, um z.B. den Ex-Partner bloßzustellen

6. Exclusion (Ausschluss):Ausgrenzung von jemandem aus einer Gruppe z.B. aus einer Instant-Messenger-Gruppe, dem Game-Bereich

7. Cyberstalking (fortwährende Belästigung und Verfolgung):Wiederholt jemanden (sexuell) belästigen und bedrohen

8. Cyberthreats (offene Androhung von Gewalt): Direkte oder indirekte Ankündigung, dass jemand verletzt oder gar getötet werden soll

Gewalt im Web 2.0; Grimm, P./Rhein, S./Clausen-Muradian, E.; Hrsg: NLM, 2008

https://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/cyber-mobbing-was-ist-das.html

Ein Schüler/Lehrer oder eine Schülerin/Lehrerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er / sie wiederholt und über eine längere Zeit den negativen Handlungen eines / einer oder mehrerer anderer Schüler/Lehrer oder Schülerinnen/Lehrerinnen ausgesetzt ist.

Negative Handlungen können begangen werden mit Worten (Drohen, Spotten etc.) durch Körperkontakt (Schlagen, Stoßen etc.) bzw. ohne Worte oder Körperkontakt (Gesten, Ausschluss aus einer Gruppe etc.). Der Begriff des Mobbing wird hingegen nicht gebraucht, wenn zwei Schüler oder Schülerinnen, die körperlich bzw. seelisch gleich stark sind, miteinander kämpfen oder streiten. Es muss also immer ein Ungleichgewicht der Kräfte vorliegen. (Hanewinkel & Knaack, 1997, S. 34)

Der Umgang mit Mobbing ist eine Aufgabe für die gesamte Schule

  • Information und Aufklärung für Schüler, Lehrer und Eltern
  • Kommunikationsmuster
  • Mediatoren,
  • Konfliktlotsen,
  • Vermittlungsausschuss
  • Kommunikationsevents
  • Umfrage: So würde uns Schule gefallen
  • Regeln für den Umgang mit Internet und Handy
  • Schulinterne Lehrer-Beurteilung
  • Ethische Leitlinien zusammen mit Schülern entwickeln
  • Schulverfassung

Zum Vermeiden schlimmerer Folgen kann Flaming, Harassment, Impersonation oder Outing vorgebeugt werden durch

Passwort-Management

Wegwerf-Email-Adressen

Multiple Online-Identitäten

Kontrollierte Veröffentlichung privater Informationen

Das allgemeine Persönlichkeitsrecht ist das Recht des Einzelnen auf Achtung seiner Menschenwürde (Artikel 1) und auf Entfaltung seiner individuellen Persönlichkeit (Artikel 2). Ausprägungen sind insbesondere

die persönliche Ehre,

das Recht auf Privatheit,

das Recht am eigenen Namen,

das Recht am eigenen Bild,

das Recht am gesprochenen Wort und damit

das Recht auf Selbstbestimmung der Offenbarung von persönlichen Lebenssachverhalten.

Beleidigungen, Beschimpfungen, Verleumdungen, üble Nachrede

Belohnung und Billigung von Straftaten

Aufforderung zu Straftaten

Anleitungen von Straftaten

Androhung von Straftaten

Veröffentlichungen von persönlichen Daten Anderer

Gewaltverherrlichung

Extremistische Inhalte

Pornographische und sexuelle Inhalte (an Minderjährige)

Vielen Dank

was kann Informatik-Unterricht zur Aufklärung leisten?

Informatik-Unterricht

Maßnahmen

Cybermobbing

Aufgabe des Informatikunterrichts ist auch die Steigerung von Kompetenzen im Umgang mit Digitalen Medien

http://medienwissenschaft.uni-bayreuth.de/unterrichtsmaterial/

The Medium is the message.

Die Struktur des Mediums begünstigt die Art des Umgangs

iShareGossip war

  • Anonym (Privatheit des Autors)
  • Dezentralisiert (Öffentlichkeit der Rezipienten)
  • Sozial strukturiert (Gliederung entlang des Bildungssystems)
  • Narrativ (Konstruktion des Anderen)
  • Schriftlich (Intertextuell)
  • Ermutigend für Äußerungsdelikte durch Titel und FAQ
  • Deutschsprachig

Neben informationstechnischem Verständnis beinhaltet Digitale Medienkompetenz den Umgang mit den Differenzen von

Selbst und Anderen

Privatheit und Öffentlichkeit

Geschriebenem und Gesprochenem

Diskussion und Äußerungsdelikte

Grenzübertretungen

Schulfrieden

Sozialmanagement

Identitätsmanagement

Medialitätsmanagement

Privat und Öffentlich

Das Ich und …

Mündlich und Schriftlich

Standpunkt beziehen

Klassenregeln aufstellen

Klassenrat tagen lassen

Schulpsychologen hinzuziehen

Klassenmediation

Farsta-Methode

Staffelrad

No Blame Approach

Welt Online: Spricht mit euch jemand darüber, wie ihr mit sozialen Netzwerken umgeht?

Alle drei: Ja. Alle.

Josefine: Noch bevor das in den Zeitungen stand, gab es an unserer Schule wegen iShareGossip eine Projektwoche darüber. Jede Klasse musste sich mit verschiedenen Aktionen beteiligen. Wir mussten Argumente sammeln, die gegen iShareGossip sprechen. Sobald dann alle drüber sprachen, wurde die ganze Geschichte uninteressant.

Emma: Oh, Gott, ja, in jeder Klasse musste es diskutiert werden.

Welt Online: Nervt die Bevormundung?

Josefine: Na ja, beides. Manche alten Leute glauben, dass wir sonst was da treiben, und wenn da auch nur ein Bild von mir drinstehe, dann ruiniere das jede Bewerbung. Aber jüngere Klassen sollte man tatsächlich ein bisschen bremsen.

Gibt es jemanden in Deinem Bekanntenkreis, der schon mal im Internet fertig gemacht wurde?

Jugendliche haben gelernt, die Offenbarung persönlicher Lebenssachverhalte Anderer zu ignorieren.

Sie erwarten dies implizit und explizit auch von Anderen.

Wen mein Leben nichts angeht, der soll halt wegsehen.

»Für den Transformationsprozeß wie auch für alle anderen prozessualen Schritte der Verknüpfung, Aushandlung und Passung gilt : Identität ist weitgehend eine narrative Konstruktion . Das zentrale Medium der Identitätsarbeit ist die Selbsterzählung. «

(Keupp et al 1999, S. 216)

JIM 2010, JIM 2009, Angaben in Prozent

Warum wird hier geschrieben?

Wer ist die Zielgruppe?

Welche medialen Angebote werden gemacht?

Konfliktmanagement

http://www.welt.de/vermischtes/article13556009/Sex-mit-einem-40-Jaehrigen-Absurd.html

Friedliche Diskussion und Äußerungsdelikten

Selbsterzählung im Medium der

Homepages

CMC (SMS, Email, Chat, Foren)

Sozialen Netze

Blogs

Spiele

Nicht verwendet werden dürfen

Wehr Dich gegen Cybermobbing, 2009

Diese Regel funktioniert nicht in Zeiten automatischer Datensammlung.

… die Anderen

Privatsphären

Beim Cyber-Mobbing nutzen Schülerinnen und Schüler Instant Messaging Systeme (wie ICQ oder MSN) E-Mails, Chats, Community-Portale wie schülerVZ, YouTube oder auch Handys, um andere zu bedrohen, beleidigen, Gerüchte über sie zu verbreiten oder ihnen Angst zu machen.

BenX, 2010

Informatik-Unterricht kann seine gesellschaftliche Rolle ernst nehmen und neben informationstechnischen Kompetenzen auch den verantwortungsvollen Umgang mit Informatiksystemen fördern.

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